Helmstedt/Barmke. "Ein internationales Unternehmen" soll sich in Barmke an der A2 ansiedeln. So viel ist sicher. Welches Unternehmen genau, das will die Stadt Helmsedt noch nicht bekannt geben. Doch was genau bedeutet die große Firmenansiedlung für Barmke und Helmstedt? regionalHeute.de hat bei Bürgermeister Wittich Schobert (CDU) nachgefragt.
Seit Wochen und Monaten geistert in Bezug auf das Gerwerbegebiet direkt an der Autobahn vor allem ein Name durch die Medien: Amazon. Nachdem der Konzern bereits ein Verteilzentrum in Lengede bestätigt hatte, waren immer wieder Gerüchte aufgekommen, dass der Online-Riese nun auch in Helmstedt investieren werde. Dieses Gerücht will Bürgermeister Wittich Schobert jedoch nicht bestätigen: "Das Unternehmen hat eine sechsmonatige Schweigepflicht für neue Standortansiedlungen. Daran wollen wir uns halten", erklärt Schobert im Gespräch mit regionalHeute.de
Eins konnte Schobert jedoch sehr wohl bestätigen: Es handele sich bei dem Investor um ein von Volkswagen unabhängiges Unternehmen. Ein Vorteil, glaubt der Bürgermeister. "In den letzten zehn Jahren ging es Volkswagen zwar immer gut, es können aber auch andere Zeiten kommen, auch wenn wir das natürlich nicht hoffen." Daher sei es gerade gut, wenn der Investor ein eigenes Tochterunternehmen direkt vor Ort gründe. Dadurch würden Gewerbesteuereinnahmen "im hohen sechsstelligen Bereich" direkt in die Stadtkasse fließen. Außerdem, erklärt Schobert weiter, könnten bis zu 1.200 Arbeitsplätze entstehen. Etwa ein Viertel davon in "Bürojobs". Außerdem "hat sich der Investor an verschiedenen anderen europäischen Standorten als sehr zuverlässig erwiesen", betont der Helmstedter Bürgermeister.
Keine Bedenken wegen erhöhtem Verkehrsaufkommen
Auch die Bedenken, die die etwa in Lengede bezüglich eines erhöhten Verkehrsaufkommen bestanden, teilt Schobert in der Form nicht. So habe der neue Mieter der Fläche sich vor allem wegen der Nähe zur Autobahn für Barmke entschieden. Und darüber sollen auch die anrollenden LKW in das neue Umverteilzentrum kommen. "Das wäre bei einem VW-Zulieferer anders gewesen", glaubt Schobert. "Da wären die LKW mehr über die Dörfer gefahren." Durchgangsverkehr, erklärt der Bürgermeister, werde es auf den Dörfern nicht geben. Immerhin seien auf dem neuen Gelände sogar etwa 170 Stellplätze mit Aufenthalts- und Duschräumen für die Lastwagenfahrer geplant.
Endgültig entschieden wird das Thema jedoch erst in diesem Monat im Stadtrat und im Kreistag. Eine Ablehnung wäre aber vermutlich eine Überraschung. Immerhin will der noch nicht bestätigte Investor bereits im August 2021 mit der Arbeit beginnen. Und mittlerweile sei auch die Stimmung in Barmke positiv, berichtet Schobert. Anfänglicher Widerstand, der noch vor einigen Jahren in Bezug auf das Gewerbegebiet bestand, sei mittlerweile verebbt. "Die Situation hat sich grundlegend geändert," berichtet Wittich Schobert, "sprachen wir vor einigen Jahren noch von 300 Arbeitsplätzen, sind wir mittlerweile bei 1.200." In der Folge hätten auch viele Skeptiker ihre Meinung über das Projekt geändert.
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