Helmstedt. Zum Schulanfang mahnt die Kreisverkehrswacht zur Vorsicht. Der Ehrenvorsitzende der Kreisverkehrswacht Helmstedt e.V, Achim Klaffehn, nimmt angesichts des Schulanfangs nach den Sommerferien deshalb die Eltern in die Pflicht.
Klaffehn:
Kinder erleben den Straßenverkehr anders als Erwachsene.
Ein Irrglaube vieler Mütter und Väter ist es, wenn sie annehmen, dass Kinder im Einschulungsalter ihre Wege allein und ohne Anleitung zurücklegen können. Tatsächlich sind Kinder dieser Altersgruppe im Straßenverkehr aber besonders gefährdet. Ihre Lebens- und Wahrnehmungswelt unterscheidet sich von der Erwachsenenwelt enorm. Ihnen fehlt es häufig an der Erfahrung mit anderen Verkehrsteilnehmern und die Kenntnis von technischen Abläufen ist teilweise noch nicht ausgeprägt. Zudem verfügen sie erst über begrenzte Fähigkeiten und Fertigkeiten. Dennoch legen sie als Schulanfänger neue und gefährliche Wege zurück und bedürfen gerade in dieser Phase der besonderen Aufmerksamkeit der Eltern aber auch der allgemeinen Verkehrsteilnehmer. Sie sind leider häufig ausgerechnet in der „Rushhour“ des Berufsverkehrs unterwegs.
Schon wegen der Körpergröße sieht das Kind die Welt anders als ein Erwachsener. Viele Gegenstände nimmt es dabei aus anderen Perspektiven und mit anderen Größenverhältnissen wahr. Außerdem sind laufen und sehen bei Kindern stärker miteinander verbunden als bei Erwachsenen. Auch können Kinder Entfernungen und Geschwindigkeiten noch nicht richtig einschätzen und das Blickfeld ist um ein Drittel kleiner als bei Erwachsenen.
Das sind Fakten, die es erforderlich machen, dass Schulwege unbedingt geübt werden müssen. Die Frist dazu läuft jetzt!
Dabei kommt es darauf an, den sichersten Schulweg herauszufinden, der nicht immer auch der kürzeste Weg ist. Ampeln, Zebrastreifen, Querungshilfen und gelbe Schulwegmarkierungen sind zu bedenken. Bei der Zeitplanung sollte großzügig daran gedacht werden, dass es auf dem Schulweg auch manchmal etwas zu sehen oder zu besprechen gibt.
Bevor Kinder allein auf den Schulweg geschickt werden, sollte auf jeden Fall noch einmal geübt werden. Insbesondere das Halten am Bordstein und das Beobachten des Verkehrs gehört dazu. Wenn das Kind dann in der Lage ist, sich eindeutig an besprochene Regeln zu halten, kann die Begleitung sukzessiv zurückgenommen werden. Dabei kann man sich häufig auch mit anderen Eltern abstimmen, dann können Kinder gemeinsam gehen oder die Aufsicht geteilt werden.
Der Transport des Kindes mit dem Elterntaxi wird grundsätzlich nicht empfohlen. Es entstehen häufig chaotische Zustände im Nahbereich der Schule. Bei einer Autofahrt haben Kinder die kleiner als 150 cm sind bis zum 12. Lebensjahr geeignete Rückhaltesysteme zu benutzen.
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