Projekt: „Aus der Vergangenheit für die Gegenwart lernen“


Vorab ausgebildete Schülerlotsen führten ihre Altersgenossen über das Gedenkstättengelände.
Fotos: Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn
Vorab ausgebildete Schülerlotsen führten ihre Altersgenossen über das Gedenkstättengelände. Fotos: Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn | Foto: Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn

Helmstedt. Zum länderübergreifenden Schülerprojekttag „Aus der Vergangenheit für die Gegenwart lernen“ kamen am gestrigen Montag 275 Schüler in der Gedenkstätte "Deutsche Teilung Marienborn" zusammen. Gemeinsam erkundeten die jungen Menschen aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt den historischen Ort, die ehemalige DDR-Grenzübergangsstelle Marienborn.


Dort befragten sie Zeitzeugen über ihre persönlichen Erfahrungen aus der Zeit der Teilung Deutschlands.

Begrüßt wurden die Schüler aus Aschersleben, Braunschweig, Gommern, Helmstedt, Magdeburg und Wolfenbüttel von Bildungsminister Marco Tullner und der Staatssekretärin im Niedersächsischen Kultusministerium Erika Huxhold. Beide Redner stellten persönliche Bezüge zur Zeit der deutschen Teilung her und hoben den Stellenwert von Zeitzeugengesprächen sowie des Lernens an authentischen Orten hervor.

Im Rahmen des zweiteiligen Projekttags führten vorab ausgebildete Schülerlotsen ihre Altersgenossen durch die ehemalige Kontrollanlage und informierten sie an verschiedenen Stationen über Funktion und Wirkung des Ortes. Parallel dazu fanden in fünf Räumen der Gedenkstätte Zeitzeugengespräche statt. Vor dem Hintergrund des 100. Jahrestages der Russischen Revolutionen 1917 standen der Systemgegensatz zwischen Ost und West, der Blick auf politische Ideologien sowie auf Freund- und Feindbilder im Mittelpunkt. Insgesamt gaben zehn Zeitzeugen aus Ost und West Auskunft zu Fragen nach persönlichen Überzeugungen, nach Erfahrungen mit politischer Einflussnahme, Indoktrinierung und Verfolgung, nach eigenen Entfaltungsmöglichkeiten und Entscheidungsspielräumen in der jeweiligen Lebenswelt.

Auseinandersetzen mit den Themen Grenze und Flucht


Der bereits zum 8. Mal stattfindende Schülerprojekttag stand in diesem Jahr unter dem Titel „Der DDR-Grenzübergang Marienborn – Nadelöhr und Trennwand zwischen zwei Systemen“. Die jährliche Bildungsveranstaltung bietet Jugendlichen ab Klassenstufe 9 der benachbarten Bundesländer die Möglichkeit, sich am historischen Schauplatz mit der den Themen Grenze und Flucht, Freiheit und Repression, Demokratie und Diktatur auseinanderzusetzen.

Der Projekttag ist eine Kooperationsveranstaltung des Ministeriums für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt, des Niedersächsischen Kultusminis- teriums, der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt sowie der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt.


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