Renaturierung der Scheppau wird fortgesetzt

Nach dem ersten Abschnitt östlich der Ortschaft Scheppau im Jahr 2017 wird nun der zweite Abschnitt zwischen Rotenkamp und Rieseberg in einen naturnäheren Zustand versetzt.

Wo Bagger und Traktoren fahren, wird das Grünland mit Baggermatten abgedeckt, um die Grasnarbe zu erhalten.
Wo Bagger und Traktoren fahren, wird das Grünland mit Baggermatten abgedeckt, um die Grasnarbe zu erhalten. | Foto: Walter Wimmer, NLWKN

Helmstedt. Am 19. Januar legte der Bagger am Rand der Ortschaft Rieseberg los. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) setzt die Renaturierung der Scheppau im Landkreis Helmstedt fort. Nach dem ersten Abschnitt östlich der Ortschaft Scheppau im Jahr 2017 wird nun der zweite Abschnitt zwischen Rotenkamp und Rieseberg in einen naturnäheren Zustand versetzt. Die Maßnahme wird durch das Programm zur Förderung der Entwicklung im ländlichen Raum Niedersachsen und Bremen 2014 bis 2020 mit rund 290.000 Euro finanziert. Dies teilt der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz mit.


Edith Büscher-Wenst und Silke Seemann, die die Maßnahme beim NLWKN betreuen, würden sich über den pünktlichen Beginn der Baumaßnahmen freuen. „Zur Vorbereitung wurden viele Hundert Meter Baggermatten ausgelegt, damit die Grasnarbe nicht zerfahren wird", erklärt Silke Seemann. Baggermatten seien große Stahlplatten, die nur mit dem Bagger bewegt werden können. Dass schon so früh im Jahr gebaggert werde, habe einen guten Grund: „Wir müssen wir vor der Brut- und Setzzeit fertig werden", betont Edith Büscher-Wenst.

Wenn die Vorbereitungen abgeschlossen sind, werde mit den eigentlichen Maßnahmen begonnen. Wie im ersten Abschnitt solle der begradigte Verlauf der Scheppau durch Einbau von Totholz und Kies in seiner Struktur verbessert werden. Abschnittsweise werde ein mäandrierender Gewässerverlauf entwickelt und eigendynamische Prozesse ermöglicht. Durch die Anlage von Senken im Grünland sowie dem Pflanzen von standorttypischen Gehölzen werde auch die Aue in die Maßnahme einbezogen. Um am Gewässer arbeiten zu können, würden auch einige der überwiegend abgestorbenen Erlen am Ufer entfernt. Seemann betont, dass es durch ein kluges Bodenmanagement und dank der Kooperation örtlicher Landwirte gelungen sei, größere Bodentransporte über öffentliche Straßen zu vermeiden. Das Projekt finde vorwiegend auf landeseigenen Naturschutzflächen sowie auf Flächen der Stadt Königslutter statt und werde vom Unterhaltungsverband Schunter unterstützt.

Mit der Firma Otto Tiefbau habe der NLWKN für die Arbeiten einen sehr erfahrenen Betrieb für die Arbeiten gewinnen können. Nun hoffen alle Beteiligten auf günstige Witterungsbedingungen, die ein störungsfreies Arbeiten ermöglichen. Wenn alles nach Plan verläuft, werde die Maßnahme nach etwa vier Wochen, also noch im Februar, umgesetzt sein.

Als Nebengewässer der Schunter im Einzugsbereich der Oker gilt die Scheppau als ein Prioritätsgewässer der Wasserrahmenrichtlinie und werde im Zuge des niedersächsischen Aktionsprogramms Gewässerlandschaften in vier Bauabschnitten ökologisch aufgewertet. Dabei erhalte der stark begradigte, naturferne und strukturarme Bach eine naturnahe Gestalt zurück.


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