Zigarrenindustrie: Mitarbeiter in Königslutter streiken für mehr Geld

Die Gewerkschaft NGG fordert eine Erhöhung der Tarife um 5,5 Prozent.

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Königslutter. Als einen „Schlag ins Gesicht der Beschäftigten“ bezeichnete Marcel Mansouri, Verhandlungsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), laut einer Pressemitteilung das Angebot des Bundesverbandes der Zigarrenindustrie, die Tarife für die rund 1.500 Beschäftigten in der Branche nur um 1,2 Prozent erhöhen zu wollen. Ihre Forderung nach einem verhandelbaren Angebot unterstreichen die Beschäftigten der drei größten Unternehmen der Branche mit mehreren Warnstreiks in dieser Woche. Damit wird zum ersten Mal seit 2013 in der Zigarrenindustrie wieder gestreikt. Am heutigen Mittwoch streiken auch die Beschäftigten der Arnold André GmbH – The Cigar Company in Königslutter.


Die Gewerkschaft NGG fordert eine Erhöhung der Tarife um 5,5 Prozent, mindestens 75 Cent pro Stunde mehr Lohn für die unteren Lohngruppen und dass kein Lohn unter 12 Euro liegen darf. Verhandlungsführer Marcel Mansouri: „Die Leute arbeiten seit Beginn der Pandemie an ihrer Belastungsgrenze, schieben Sonderschichten und leisten Überstunden. Das Angebot der Arbeitgeber von 1,2 Prozent Lohnerhöhung ist ein Hohn und das Gegenteil von Wertschätzung. In der untersten Lohngruppe wären das nur 14 Cent mehr pro Stunde.“ Aktuell liegen die unteren Löhne in der Zigarrenindustrie bei 11,36 bzw. 11,41 Euro. „Das bedeutet, dass viele Beschäftigte zu einem Lohn arbeiten, der zum Leben nicht reicht und zu Altersarmut führt.“ Die Unternehmen seien bisher gut durch die Pandemie gekommen – vor allem dank des Einsatzes ihrer Beschäftigten. „Deshalb müssen sie auch eine angemessene Lohnerhöhung erhalten“, so Mansouri.

Die Tarifverhandlungen sollen am 17. Mai 2021 fortgesetzt werden.


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