Herbstbelebung setzt sich fort: Rekorde am Arbeitsmarkt


Die Arbeitslosenquote ist weiter gesunken. Foto: Archiv
Die Arbeitslosenquote ist weiter gesunken. Foto: Archiv | Foto: Robert Braumann

Region. Die Arbeitslosenzahl ist im Oktober erwartungsgemäß weiter leicht gesunken. 312 Personen weniger als im Vormonat und damit insgesamt 18.603 Menschen sind im Agenturbezirk Braunschweig-Goslar, zu dem auch Salzgitter und Wolfenbüttel gehören, ohne Arbeit.


In der Stadt Braunschweig lag die Arbeitslosenquote im September bei5 Prozent. Das bedeutet, dass 7.025 Menschen arbeitslos waren. Im Landkreis Wolfenbüttel lag die Arbeitslosenquote mit 2.854 Arbeitslosen bei 4,5 Prozent und im Landkreis Goslar mit 4.013 Arbeitslosen bei 5,9 Prozent. In der Stadt Salzgitter waren es mit 8,7 Prozent 4.711 Arbeitslose.

Nachholeffekt aus Vormonaten


„Der bisher milde Herbst hat die Zahl der arbeitslosen Menschen weiter positiv entwickeln lassen. Der besonders hohe Rückgang bei der Jugendarbeitslosigkeit ist auf Nachholeffekte aus den Vormonaten zurückzuführen“, weiß Salvatore di Benedetto, Vize-Chef der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar. „Das aktuelle Rekordtief bei der Arbeitslosigkeit und das Allzeithoch bei den gemeldeten Stellen lässt jedoch nicht alle jubeln. Den Unternehmen fällt es zunehmend schwerer, geeignete Fachkräfte zu rekrutieren. Das Potential der Langzeitarbeitslosen wird nun verstärkt aufgeschlossen. So konnten im Vorjahresvergleich über 1.000 Arbeitslose, die länger als ein Jahr von Arbeitslosigkeit betroffen waren, diese beenden.“


Den eigenen Nachwuchs auszubilden sei für viele Betriebe ein mittelfristiger Weg zur Fachkräftesicherung. Dies würden die neuesten Jahresergebnisse der Berufsberatung belegen.

Ausbildungsmarkt


Salvatore di Benedetto beobachtet nicht ohne Sorge den Trend zu Ausbildungsalternativen: „Für viele junge Menschen muss der Weg in die duale Ausbildung wieder Plan A werden. Die Wirtschaft sucht händeringend Nachwuchs und nicht für jeden ist der Weg zum Abitur auch zielführend. Auch mit einer Ausbildung als Grundlage steht die Karriere weiterhin in viele Richtungen offen – bis hin ins Studium.“ Nicht einmal jeder Zweite der über 4.000 Bewerber in der Berufsberatung hat im Sommer eine duale Ausbildung begonnen.

Der Ausbildungsmarkt hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Die Situation wird sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen, da zunehmend weniger Schulabgänger zur Verfügung stehen. Angesichts dieser Herausforderungen wirbt di Benedetto bei den Betrieben darum, nicht nur den Klassenbesten im Blick zu haben. „Die Devise in den kommenden Jahren lautet ́Talente entdecken ́. Beim starren Festhalten an Formalien, wie beispielsweise an einen bestimmten Schulabschluss oder konkreten Noten, wird die Azubi-Stelle nur noch schwer zu besetzten sein. Ich glaube, dass wir flexibler werden müssen“.


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