Region. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius forderte kürzlich deutliche höhere Strafen für Raser. Seiner Meinung nach sollte zu schnelles Fahren mit mit zu 1.000 Euro bestraft werden. RegionalHeute.de hat bei der hiesigen Polizei nachgefragt, wie man dort zu dieser Forderung steht.
Frank Oppermann, Presse-Sprecher der Polizei Wolfenbüttel, teilte dazu auf Nachfrage mit: „Auch seitens der Polizei Wolfenbüttel stehen wir einer Erhöhung der Bußgelder für zu schnelles Fahren positiv gegenüber. Letztendlich führen leider oftmals nur spürbare Sanktionen zu einer Einsicht von Verkehrsteilnehmern. Der erhobene Finger mit dem berühmten "du du" hilft leider meist nicht. Und das Rasen ist nun einmal eine der Hauptunfallursachen. Wenn die Erhöhung der Bußgelder nun nur bei einem Verkehrsteilnehmer zum langsamer Fahren führt und dadurch ein schwerer Unfall verhindert werden kann, ist das schon ein Erfolg. Zudem bilden wir in Deutschland ohnehin das europäische Schlusslicht bei der Höhe der Bußgelder, zum Beispiel für zu schnelles Fahren. Zu guter Letzt möchte ich noch feststellen, dass höhere Bußgelder nicht dem Haushalt der Polizei zugeschrieben werden“, erklärt Oppermann.
Präventiv gegenhalten
Ines Fricke von der Polizei Braunschweig sieht die Forderung etwas anders: „Fakt ist, dass die erhöhte Geschwindigkeit die Hauptursache für Unfälle ist. Ich glaube aber, dass es schwierig sein wird, das über den Geldbeutel zu regeln. In erster Linie muss sich etwas an dem Miteinander ändern und jeder muss Verantwortung übernehmen. Jedem muss bewusst sein, was Unfälle erhöhte Geschwindigkeiten für Folgen haben. Und das geht über Prävention, die wir auch intensiv betreiben. Aber auch Geschwindigkeitskontrollen sind weiterhin wichtig“, so Ines Fricke gegenüber regionalHeute.de. Im Landkreis Goslar wird auch vermehrt Wert auf die Prävention gelegt. Neben den Geschwindigkeitskontrollen, die regelmäßig insbesondere im Harz stattfinden, suchen die Beamten auch das intensive Gespräch mit den Auto- und Motorradfahrern (regionalHeute.de berichtete). Der Fokus liegt hierbei auf den Motorradfahrern, denn nach wie vor kommt es im Bereich Goslar und dem Harz immer wieder zu schweren Motorradunfällen.
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