Hofreiter: SPD nicht mehr "natürlicher Bündnispartner" der Grünen

Das Verhältnis von SPD und Grünen in der Ampelkoalition ist zunehmend von gegenseitiger Verärgerung und Enttäuschung geprägt.

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Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. Das Verhältnis von SPD und Grünen in der Ampelkoalition ist zunehmend von gegenseitiger Verärgerung und Enttäuschung geprägt. Nach der jüngsten Sitzung des Koalitionsausschusses sei klar, dass die "Scholz-SPD" nicht mehr der "natürliche Bündnispartner" der Grünen sei, sagte der Vorsitzende des Europaausschusses, Anton Hofreiter (Grüne), der "Welt am Sonntag".


Vor allem in seiner Partei hatte es Kritik an den Ergebnissen und am Agieren des Kanzlers gegeben. Unter Sozialdemokraten wächst der Zeitung zufolge intern die Kritik am Klimakurs der Grünen. Es werden Stimmen laut, die auf die inhaltliche Nähe zur FDP verweisen. "In der SPD rücken die Interessen der Arbeitnehmer und der Industrie stärker in den Fokus", sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete Joe Weingarten der "Welt am Sonntag".

"Unsere Wirtschaft agiert weltweit, sie ist das Rückgrat unseres Wohlstands, das man nicht nach Belieben belasten kann." Mit dieser Haltung lasse sich eine inhaltliche Nähe zur FDP nicht leugnen. Sein Befund zu den Grünen fällt dagegen gerade mit Blick auf den vom Koalitionspartner mit Nachdruck geforderten Austausch von Öl- und Gasheizungen frostig aus: "Ich werde im Wahlkreis von den Wählern bestürmt, denen das Tempo beim Heizungstausch zu forsch ist." Die Leute müssten rechnen.

"Das müssen wir berücksichtigen, auch die Grünen müssen das lernen, Politik gemäß ihrem Wahlergebnis zu machen", sagte Weingarten der Sonntagszeitung.


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