Hohe Inflation sorgt für deutlichen Anstieg der Schwarzarbeit

Die hohe Inflation dürfte die Schwarzarbeit in Deutschland in diesem Jahr spürbar steigen lassen.

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Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Linz. Die hohe Inflation dürfte die Schwarzarbeit in Deutschland in diesem Jahr spürbar steigen lassen. Das geht aus Berechnungen des Linzer Finanzwissenschaftlers Friedrich Schneider hervor, über die das "Handelsblatt" berichtet.


Demnach wird die Schattenwirtschaft in Deutschland im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um 22,1 Milliarden auf ein Volumen von 360,3 Milliarden Euro steigen. Das entspricht 10,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Neben Schwarzarbeit bezieht Schneider auch unerlaubte Aktivitäten wie illegale Arbeitnehmerüberlassung, Drogenhandel, Schmuggel oder Prostitution in seine Berechnungen ein. Ursprünglich hatte der Wissenschaftler zu Jahresbeginn infolge der guten Konjunkturentwicklung einen Rückgang der Schattenwirtschaft berechnet, doch "Energiekrise und hohe Inflationsraten haben dieses Ergebnis umgedreht", so Schneider.

Wenn die Kaufkraft aufgrund hoher Inflation sinke, nehme der Anreiz zu, mehr schwarzzuarbeiten. Grünen-Arbeitsmarktexpertin Beate Müller-Gemmeke sagte dem "Handelsblatt", die Menschen spürten die Preissteigerungen infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. "Das rechtfertigt aber keine Schwarzarbeit." Schneider warnt jedoch davor, in Krisenzeiten zu hart gegen Schwarzarbeit vorzugehen.

Denn sie sei eine bedeutende Form von zusätzlicher volkswirtschaftlicher Wertschöpfung. "Die stark gestiegene Schwarzarbeit hat in diesem Jahr auch viele Menschen vor dem Abgleiten in die Armut geschützt, da fast alle beträchtliche Einkommensverluste durch die hohe Inflation und stark gestiegene Energiekosten hatten." Anlässlich der großen Korruptionsfälle in Österreich und dem EU-Parlament hat der Arbeitsmarktforscher auch den Schaden für die deutsche Volkswirtschaft durch Korruption untersucht. Demnach lag dieser im Jahr 2021 nach vorläufigen Berechnungen bei 234,1 Milliarden Euro.

Im Jahr 2020 hatte der Schaden noch 221,2 Milliarden Euro betragen.


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