IG Metall: Tarifkonflikt in der Textil- und Bekleidungsindustrie

Auch in der Textil- und Bekleidungsindustrie geht es um mehr Lohn. Jetzt heißt es: Tarifeinigung oder großflächiger Streik.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Region. Zu spät, zu lang, zu wenig: Die Arbeitgeber hätten sich bei der dritten Verhandlung in der Tarifrunde der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie am 15. März in Kaarst in Ausreden verstrickt, warum die Tarifforderung der IG Metall nicht machbar sei. Nach sieben Stunden Verhandlung sei auch das neue Angebot der Arbeitgeber ungenügend. Dies teilte die Industriegewerkschaft in einer Pressemitteilung mit.



Statt der geforderten tabellenwirksamen Entgelterhöhung von 8 Prozent würde die Gegenseite nur geringe Anpassungen des ersten Angebots anbieten: 4 Prozent ab Oktober 2023 und 2,5 Prozent ab Oktober 2024 - Laufzeit 26 Monate. Die Inflationsausgleichsprämie bliebe dabei unverändert. 1.500 Euro sollen in zwei Schritten, in der Höhe von 1.000 Euro im April und von 500 Euro ein Jahr später, ausgezahlt werden. Die Altersteilzeit und der geforderte Mindestbetrag von 200 Euro seien weiterhin kein Teil des Angebots.

Keine Einigung trotz Warnstreiks


Dabei hätten nach über zwei Wochen der Warnstreiks mehr als 15.000 Beschäftige im Bundesgebiet deutlich gemacht, was sie von dem Auftreten der Arbeitgeber am Verhandlungstisch halten. Doch deren Antwort? Keine Bewegung, kein Zentimeter, beklagt die IG Metall.

„Unsere Gegenseite tut so, als würden wir goldene Löffel und Luxus für unsere Kolleginnen und Kollegen fordern. Dabei geht es um ihre berechtigten Forderungen nach einem Entgeltplus in Zeiten von höchster Inflation!“, erklärt Markus Wente, Mitglied der Verhandlungskommission. Der Gewerkschafter betont, dass es um die Zukunft der Branche gehe: „Die Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmer rennen den Betrieben eben nicht die Hütte ein. Nur mit attraktiven Entgelten, die wettbewerbsfähig sind, kann eine Abwanderung in andere Branchen verhindert werden. Doch statt sich mit unseren Argumenten auseinanderzusetzen, bleiben die Arbeitgeber bei ihrer verfilzten Erzählung. Die Kolleginnen und Kollegen stehen bereit für die nächste Warnstreikwelle. Bewegen sich die Arbeitgeber in der vierten Verhandlung nicht spürbar und schrauben das Angebot nach oben, sind auch in Niedersachsen 24-Stunden-Warnstreiks vorbereitet!“

Am 31. März kommen IG Metall und Arbeitgeberseite zur vierten Verhandlung in Billerbeck (NRW) zusammen. Sollte kein Tarifergebnis gestrickt werden, droht ein noch intensiverer Arbeitskampf.


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