IGS: Elternbefragung für Sickte und Cremlingen

von Jan Borner


Nach Elm-Asse sollen nun auch Sickte und Cremlingen eine Elternbefragung bekommen. Symbolfoto: Archiv
Nach Elm-Asse sollen nun auch Sickte und Cremlingen eine Elternbefragung bekommen. Symbolfoto: Archiv | Foto: Jan Borner



Wolfenbüttel. Nach der Elternbefragung für eine Integrierte Gesamtschule in Elm-Asse soll nun auch eine Elternbefragung in der Samtgemeinde Sickte und Cremlingen stattfinden, um den Bedarf einer IGS in Sickte zu ermitteln. Das hat der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung am Montagabend entschieden.

Die Befragung in Elm-Asse hatte bereits ergeben, dass eine vierzügige IGS in Schöppenstedt/Remlingen nicht genehmigungsfähig ist, weil den Prognosen nach die Mindestschülerzahl nicht erreicht wird. Eine dreizügige IGS wäre in Elm-Asse hingegen prinzipiell noch genehmigungsfähig, wenn auch Dettum und Evessen aus der Samtgemeinde Sickte noch zum Einzugsbereich der Schule gezählt werden. Nun hat der Kreistag allerdings beschlossen, zunächst noch eine Elternbefragung in der Samtgemeinde Sickte und Cremlingen durchzuführen, um den Bedarf für eine IGS in Sickte zu ermitteln. Sicktes Gemeindebürgermeister Reinhard Deitmar begrüßte diesen Beschluss ausdrücklich und betonte: "Heute ist ein guter Tag für die Eltern in Cremlingen und der Samtgemeinde Sickte." Schon während der Elternbefragung in Elm-Asse hatte eine Elterninitiative in Sickte und Cremlingen wiederholt eine gleichzeitige Befragung in ihren Gemeinden gefordert.

Kritik an Befragungen für Integrierte Gesamtschulen


Die CDU Fraktion stellte klar, dass sie der Elternbefragung für eine IGS in Sickte zum "jetzigem Zeitpunkt" nicht zustimmen könne. Norbert Löhr (CDU) kritisierte unter anderem, dass eine Elternbefragungen nicht ausschließlich den Bedarf einer IGS befragen, sondern auch andere Schulformen, wie die Oberschule mit einbeziehen sollte. "Wenn das so weiter läuft mit solchen Befragungen in nur eine Richtung", so Löhr, "dann gibt es irgendwann nur noch zwei Schulformen und wir sind dann irgendwann kein Bildungslandkreis mehr, sondern ein, naja, wir flachen ab, sage ich mal." Wie auch Björn Försterling von der FDP betonte zudem auch die CDU wiederholt, dass statt mehrerer Befragungen für einzelne Schulen, eine umfassende Elternbefragung zur Schulentwicklung im gesamten Landkreis durchgeführt hätte werden sollen.

Dieter Wiechenberg von der Linken betonte hingegen, dass es doch darum gehe, die Initiativen und die Menschen vor Ort in ihrem Willen zu fördern. "Ich kenne in Sickte und Schöppenstedt keine Oberschul-Initiativen", sagte er in Richtung CDU. Auch die Fraktion der Grünen sprachen sich dafür aus, in Sickte und Cremlingen lediglich den Bedarf einer IGS zu ermitteln und nicht den Bedarf von Oberschulen. "Wir setzen uns für einen möglichst einfachen Fragebogen ein. Komplizierte Formulierungen haben in so einer Befragung nichts zu suchen", begründete Dr. Reinhard Gerndt von den Grünen.

IGS Sickte könnte zum Schuljahr 2018/19 errichtet werden


Trotz Gegenstimmen aus der CDU-Fraktion entschied sich der Kreistag schließlich mehrheitlich für die Elternbefragung in Sickte und Cremlingen zur Bedarfsermittlung einer IGS in Sickte. Wie die Kreisverwaltung erklärt, könnte die Befragung entweder von Anfang August bis Mitte September 2016 oder nach den Herbstferien, also ab Mitte Oktober, durchgeführt werden. Falls die Prognosen dann ausreichend Schülerzahlen für eine IGS in Sickte ergeben, dann wäre die Errichtung der Gesamtschule nach Angaben der Verwaltung frühestens zum Schuljahr 2018/19 möglich.


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