IHK Braunschweig: Stimmung in der Tourismusbranche steigt

Aus einer Umfrage der IHK geht hervor, dass gegenüber dem Vorjahreszeitraum rund zwei Drittel der Befragten gestiegene Umsätze melden.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Region. Bei den Hotels, Gastronomen, Reisebüros und Reiseveranstaltern im Bezirk der IHK Braunschweig hat sich die Stimmung zuletzt etwas aufgehellt. Dies ist das Ergebnis der Saisonumfrage Tourismus, die die IHK zwei Mal jährlich bei den Unternehmen in ihrem Bezirk durchführt.



Ganz ungetrübt sei die Einschätzung der Unternehmen jedoch nicht, denn die gestiegenen Preise für Energie, Rohstoffe, Lebensmittel und Arbeitskosten, wachsende Inflation, Personalmangel, neue Investitionsrisiken infolge des geplanten Gebäudeenergiegesetzes und der noch immer nicht beendete Ukrainekrieg hätten einen dämpfenden Einfluss. Uwe Heinze, Geschäftsstellenleiter der IHK in Goslar, sagte dazu: „Die Branche steht vor großen Herausforderungen und das in einer Zeit, in der die coronabedingten Tiefschläge längst nicht überwunden sind.“

Umsätze zum Vorjahr gestiegen


Aus der Umfrage geht hervor, dass gegenüber dem Vorjahreszeitraum rund zwei Drittel der Befragten gestiegene Umsätze melden. Vor allem Urlaubsreisende waren wieder etwas ausgabefreudiger, was möglicherweise mit einem gewissen Nachholbedarf infolge der Coronapandemie zusammenhängt. Auch die Geschäftsreisen haben wieder etwas zugelegt. Die Beherbergungsbetriebe geben mehrheitlich eine bessere Auslastung im Vergleich zum Vorjahr an. Die Geschäftserwartungen für die aktuelle Saison sind demgegenüber insgesamt doch eher verhalten. Möglicherweise werden hier die Auswirkungen der Inflation mit Sorge betrachtet und die Gastgeber fragen sich, welche Preise die Gäste zukünftig noch bereit und in der Lage sind zu bezahlen. Immerhin berichteten zwei Drittel der Umfrageteilnehmer von notwendigen Preisanpassungen. Als größte Risiken in den kommenden zwölf Monaten werden mit Abstand die gestiegenen Energiekosten genannt. An zweiter Stelle liegen die gestiegenen Arbeitskosten und der Personalmangel.

Fachkräftemangel auch in der Tourismusbranche


Die Tourismusbranche ist eine Dienstleistungsbranche. Dienstleistungen erfordern Personal. Insgesamt würden die Betriebe gern wieder mehr Beschäftigte einstellen, wenn Sie denn nur die benötigten Fachkräfte finden würden oder zumindest geeignete Arbeitskräfte. Zwei von drei Betrieben können laut Umfrage offene Stellen länger als zwei Monate nicht besetzen.

Betriebliche Investitionsplanungen dienen überwiegend der Modernisierung; mit großem Abstand folgen als Investitionsziele Produktinnovationen, Rationalisierungen oder Maßnahmen zum Umweltschutz.

Gästeverhalten hat sich verändert


Auch das Verhalten der Gäste hat sich gewandelt und Buchungen erfolgen häufig kurzfristiger als vor der Coronapandemie. Dabei legen sie immer mehr Wert auf flexible Stornierungsmöglichkeiten. Demgegenüber hat sich das Buchungsverhalten nach Beobachtungen der Umfrageteilnehmer nur geringfügig mit einer stärkeren Tendenz zu Onlinebuchungen verändert. Auch legen die Gäste bei den Angeboten nicht unbedingt mehr Wert auf Regionalität. Die Mehrheit der Unternehmen hat die Erfahrung gemacht, dass die Gäste bereit sind mehr zu bezahlen als vor der Pandemie. Vor Ort wird aus Sicht der Betroffenen allerdings weniger Geld ausgegeben. Und es ist auch nicht so, dass die Gäste ihr Reiseverhalten komplett geändert hätten und der Haupturlaub die alles dominierende Rolle spielen würde. Im Gegenteil, Kurztrips sind nach wie vor sehr beliebt.


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