Ist das Coronavirus in der Region angekommen? Verdachtsfall in Braunschweig aufgetreten

Ein Patient, der in der vergangenen Woche in der Provinz Hubei war, ist am gestrigen Mittwoch mit ersten Anzeichen einer Grippe zum Arzt gegangen.

von Julia Seidel


Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Braunschweig. Am gestrigen Mittwochvormittag wurde von einer Arztpraxis in Braunschweig ein tatsächlicher Verdachtsfall auf Coronavirus gemeldet. Nach Absprache mit der Gesundheitsbehörde wurde ein Abstrich des Patienten genommen und zur Prüfung an das Landesgesundheitsamt gesendet. Dies bestätigt die Stadt Braunschweig auf Nachfrage von regionalHeute.de.


Demnach habe der Patient nach seinem Besuch in der Arztpraxis die Anweisung erhalten, sich bis zur Klärung des Verdachts Zuhause aufzuhalten, da er nur leichte Krankheitssymptome habe und es ihm insgesamt gut gehe. Zuvor soll er sich in der chinesischen Provinz Hubei aufgehalten haben und hatte nach der Heimreise mit ersten Anzeichen einer Grippe die Arztpraxis aufgesucht. Das Ergebnis der Untersuchung werde für Donnerstagnachmittag erwartet.

Was passiert bei einem Verdachtsfall?



Als Verdachtsfälle, die durch einen Abstrich durch das Landesgesundheitsamt geklärt werden müssen, gelten Fälle, in denen der Patient Grippesymptome und/oder Erkrankungen der unteren Atemwege aufweist und in den vergangenen Wochen in der Provinz Hubei war. Hierbei orientiert sich das Vorgehen an den Vorgaben des Robert-Koch-Instituts. Gleiches gelte für Patienten mit Erkältungsbeschwerden gleich welcher Intensität, die Kontakt zu Menschen hatten, bei denen eine Infektion bestätigt sei.

Bis zur Bestätigung eines Falls sei es bei leichten Symptomen ausreichend, wenn die Personen mit Verdachtsmomenten zu Hause bleiben und Kontakt zu anderen Menschen meiden, so Adrian Foitzik, Pressesprecher der Stadt Braunschweig.

Federführend bei der Abwicklung des Vorgangs sei das Gesundheitsamt. Sollte sich ein Patient, auf den die oben genannten Voraussetzungen zutreffen an einen Arzt wenden, so werde in Absprache mit dem Arzt entschieden, wer vor Ort den Abstrich nimmt. Dies gelte auch für Fälle, in denen der Patient sich Zuhause befindet oder in der Praxis lediglich angerufen hat. Das Gesundheitsamt schickt den Abstrich an das Landesgesundheitsamt.

Wie ist Braunschweig vorbereitet?



Wie die Stadt Braunschweig weiter berichtet, haben sich die Stadtverwaltung und das Städtische Klinikum am gestrigen Mittwoch über das Vorgehen bei Auftreten des Coronavirus und entsprechenden Verdachtsfällen im Stadtgebiet abgestimmt. Bei Verdachtsfällen, die außerhalb der Dienstzeiten des Gesundheitsamtes oder am Wochenende eingehen, werde der Rettungsdienst der Feuerwehr die Patienten in die Notaufnahme des Städtischen Klinikums bringen. Dort werde geklärt, ob ein Verdachtsfall bestehe. Das Klinikum werde dann gegebenenfalls einen Abstrich veranlassen und selbst an das NLGA senden. Zudem werde der diensthabende Arzt entscheiden, ob der Patient bis zur Klärung des Verdachts nach Hause gehen könne oder ob er bei heftigeren Symptomen gegebenenfalls im Klinikum isoliert untergebracht werde.

Bei einem bestätigten Verdachtsfall werde der Patient ins Krankenhaus gebracht und dort isoliert behandelt, bis die Symptome und damit die Krankheit abgeklungen sind, so Foitzik weiter. In einem solchen Fall müsse das Gesundheitsamt klären, mit wem der Patient intensiven Kontakt hatte. Dazu würden zum Beispiel Familienmitglieder, Flugzeugpassagiere und andere Patienten gehören. Sie müssten dann regelmäßig Fieber messen und die Temperatur in einem Tagebuch eintragen. Bei Krankheitssymptomen sollten sie unmittelbar das Gesundheitsamt kontaktieren.

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