Region. Vor genau einem Jahr brach ein Jahrhunderthochwasser über die Region herein. Besonders schlimm traf es damals die Landkreise Wolfenbüttel und Goslar, wo Katastrophenalarm ausgerufen wurde. regionalHeute.de wirft einen Blick zurück auf die tragischen Ereignisse.
Bereits am 24. Juli kam die Warnung des Deutschen Wetterdienstes, dass es bis zum Mittwoch, den 26. Juli 2017 mit heftigen Regengüssen und Überflutungen zu rechnen sei. Doch das es so schlimm werden würde, damit hatte wohl niemand gerechnet. Bis zum Mittwoch morgen waren die Wasserpegel der örtlichen Flüsse bereits extrem angestiegen und sollten ihren Höchststand noch nicht erreicht haben.
Katastrophenalarm in Goslar und Wolfenbüttel
In Goslar wurde als erstes der Katastrophenalarm ausgerufen. Im Verlauf des Tages wurden viele Bereiche des Stadtgebietes evakuiert, dazu gehörte vor allem auch die Goslarer Altstadt. Auch das Altersheim Theresienhof und Teile der Glockengießer Straße mussten geräumt werden. Allein bis 17 Uhr waren 1.000 Sandsäcke verbaut worden.
Besonders brenzlich wurde die Situation für einen Goslarer, der mit seinem Auto in der Bahnunterführung Köppelsbleek vom Wasser eingeschlossen wurde und zu ertrinken drohte. Die Feuerwehr konnte ihn aus der Situation retten. Auch zwei Jugendliche konnten in letzter Sekunde aus den Fluten gerettet werden. Sie wurden am Mittwochabend von den Wassermassen der Abzucht erfasst. Einer konnte direkt an der Trollmönchbrücke aus dem Wasser gerettet werden, der Zweite wurde Flussabwärts aus den Fluten gezogen.
Zwischenzeitig stand das Wasser so hoch, dass ein Goslarer in der Innenstadt eine Forelle fangen konnte. Foto: Frederick Becker
Auch in Wolfenbüttel wurde Katastrophenalarm ausgelöst. In der Nacht vom 26. Juli auf den 27. Juli 2017 waren die Wasserpegel bereits deutlich angestiegen und die Lage spitzte sich im Laufe des 27. Juli weiter zu. Vor allem in Schladen wurde die Situation dramatisch.
In Wolfenbüttel selbst hatte sich die Situation zu dem Zeitpunkt bereits extrem verschlechtert. Am Morgen des 27. Juli 2017 waren die ersten Keller überschwemmt. Ab 17 Uhr begann die Überflutung des Rosenwalls. Umgehend wurden Hilfestellungen geleistet und die Anwohner in Sicherheit gebracht. Um 21.21 Uhr wurde dann, erstmals im Landkreis Wolfenbüttel, der Katastrophenalarm ausgelöst.
Ein besonderer Augenblick war die dramatische Suche nach dem "vermissten Kind". Kurz nach Aufhebung des Katastrophenalarms wurde gemeldet „Wasserunfall: Kind in der Oker“. Polizei, Feuerwehr, Katastrophenstab, besorgte Bürger, jeder half mit und suchte nach dem Kind. Mit Hinblick auf die letzten Hochwasser, wo es immer mal wieder unangenehme Zwischenfälle gegeben habe, eine schreckliche Vorstellung. Doch die Entwarnung kam relativ schnell: Das Fahrrad des Kindes, das nahe des Hochwassers am Rosenwall gefunden wurde, hatte einen Platten. Vater und Sohn setzten ihren Weg ohne Rad fort.
Video: aktuell24(BM)
Auch die restliche Region von Überschwemmungen betroffen
Auch in Braunschweig waren die Feuerwehren bis 14.30 Uhr bereits zu 64 Einsätzen ausgerückt. So drückte in Hondelage das Grundwasser durch die Gullis nach oben und an verschiedenen Orten, wie zum Beispiel dem Brodweg, kam es zu Verkehrseinschränkungen. Und das, obwohl der höchste Wasserstand der Oker die Stadt noch gar nicht erreicht hatte.
Bereits um kurz vor 4 Uhr des 27. Juli 2017 ging es auch für die Feuerwehr Fallersleben zum Einsatz. Im Keller des Stellwerkes standen auf einer Fläche von rund 160 Quadratmeter zirka 50 Zentimeter Wasser. Im Verlauf des Vormittages kamen viele weitere Einsatzstellen hinzu. Im Hopfengarten standen zwei Keller unter Wasser. Weiterebetroffene Orte waren die Richard-Müller-Straße, Herzogin-Clara-Straße und der Glockenbergweg.
Die zehnjährige Lina aus Lehre half dabei Pferde aus einem Stall zu retten. Mit ihren Händen zeigt sie, bis wohin ihr das Wasser stand. Foto: Sandra Zecchino
In Helmstedt war vor allem die Samtgemeinde Lehre betroffen und in Gifhorn wurden die Einsatzkräfte in Isenbüttel gefordert. Die Peiner und die Salzgitteraner Feuerwehren leisteten Hilfestellungen in Hildesheim, die ebenfalls stark von den Überschwemmungen getroffen wurden.
Ein Dank an alle Helfer
Das Wetter wird extremer
In Anbetracht des schweren Hochwassers vor einem Jahr und der nun anhaltenden Hitzewelle liegt der Verdacht nahe, dass sich extreme Wetterlagen häufen. Generell könne man nicht sagen, dass extreme Wetterlagen häufiger werden würden, betont Andreas Friedrich, Pressesprecher beim Deutschen Wetterdienst in Offenbach im Gespräch mit unserer Online-Zeitung. Aber sowohl Hitzeperioden und Dürren, als auch Regenfälle würden in der Zukunft immer ausgeprägter. Auf deutsch heißt das: Längere Hitzeperioden, längere Dürren und heftigere Regenfälle. Friedrich kann sich in 15 Jahren durchaus einen Sommer im Großraum Braunschweig mit weit über 40 Grad Celsius vorstellen.
„In einer wärmeren Atmosphäre kann gleichzeitig mehr Feuchtigkeit gespeichert werden. Das führt automatisch auch zu heftigeren Regenfällen“, erklärt der Meteorologe. Diesen Trend könne man an aktuellen Klimamodellen ablesen.
Eindrücke aus den verschiedenen Überschwemmungsgebieten
Goslar
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Wolfenbüttel
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Braunschweig
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Helmstedt
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