Jugendzentrum B58 bleibt an seinem Standort

Ob das Zentrum saniert wird, oder es an gleicher Stelle einen Neubau gibt, wird noch entschieden.

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Der Rat hat sich heute dafür entschieden, dass es eine Lösung für das B58 am heutigen Standort geben soll, Archivbild
Der Rat hat sich heute dafür entschieden, dass es eine Lösung für das B58 am heutigen Standort geben soll, Archivbild | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Das Kinder- und Jugendkulturzentrum B58 verbleibt an seinem bisherigen namensgebenden Standort Bültenweg 58. Das hat der Rat der Stadt Braunschweig in seiner Sitzung am heutigen Dienstag mehrheitlich entschieden. Der Rat folgte damit einem Antrag der SPD und lehnte einen Antrag der CDU, ortsunabhängig nach einer Lösung für die Zukunft zu suchen, ab. Die Entscheidung, ob am jetzigen Standort eine Sanierung erfolgen oder ein Neubau errichtet werden soll, lässt der beschlossene Antrag offen.


Bei der Ratssitzung in der Braunschweiger Stadthalle gab es angesichts der Corona-Krise keine Diskussionen. Darauf hatten sich alle Ratsfraktionen im Vorfeld verständigt. Einige Stellungnahmen wurden allerdings per Pressemitteilung verschickt.

"Über zehn Jahre lang ist wenig bis nichts passiert"


Dem Jugendzentrum B58 drohe aufgrund des Sanierungsstaus demnächst die Schließung, mahnt Dr. Elke Flake, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. Seit über zehn Jahren sei der Sanierungsbedarf enorm, seit über zehn Jahren werde darüber auch im politischen Raum diskutiert. Passiert sei aber bislang wenig bis nichts. Stattdessen werde über alternative Standorte für einen möglichen Neubau gestritten, bei dem es noch nicht einmal konkrete Überlegungen für einen Ort gebe. "Das B58 ist eine der wichtigsten Jugendeinrichtungen in Braunschweig, insbesondere für den Jugendkulturbereich. Es ist am jetzigen Standort sehr gut aufgehoben und voll etabliert. An diesem Standort wären Sanierung, Erweiterung und auch ein Neubau jederzeit möglich", so Flake.

"Wir stimmen deshalb gerne dem Antrag der SPD zu, jetzt die Entscheidung über den künftigen Standort zu treffen. Auf dieser Basis können dann konkretere Planungen erfolgen. Alles andere würde nur eine weitere Verzögerungsrunde bedeuten", betont Flake. Die Überlegungen der CDU, jetzt in einer Arbeitsgruppe die inhaltliche Planung und die Anforderungen an Sanierung / Neubau zügig aufzunehmen, unterstütze man. Das könne aber auch mit einer Entscheidung für den Standort am Bültenweg geschehen. Es dürfe kein weiteres Jahrzehnt dauern, bis etwas passiere.

"Rein nostalgische Gründe"


Auch für die CDU sei es unstrittig, dass das Kinder- und Jugendkulturzentrum am Bültenweg in einem sehr schlechten Zustand sei und dringender Handlungsbedarf bestehe. Aber ein kategorisches Festhalten am bisherigen Standort am Bültenweg 58 halte man für falsch. „Es macht keinen Sinn, aus rein nostalgischen Gründen den bisherigen Standort und womöglich noch das Gebäude selbst als alternativlos hinzustellen. Sich verändernde Anforderungen und auch Ansprüche in der Jugendarbeit sowie die städtebauliche Dynamik in dem Quartier machen vielmehr eine offene, zukunftsweisende Diskussion notwendig, die aber durch den dogmatischen SPD-Antrag ausgeschlossen wird. Wir wollen eine Lösung, die für die nächsten Jahrzehnte tragfähig und finanzierbar ist“, erläutert Antje Keller, jugendpolitische Sprecherin der CDU-Ratsfraktion. Der CDU-Antrag, der neben alternativen Standortvorschlägen auch die Überprüfung eines „abgespeckten“ Sanierungskonzepts und ergebnisoffene Gespräche mit den Initiatoren des CoLiving Campus vorgesehen hätte, wurde mehrheitlich abgelehnt.


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