"Kaffeesatzleserei" - Lehrerverband genervt von Diskussion über Wiedereröffnung der Schulen

Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte (VNL) mahnt zur Geduld, bis eine Entscheidung getroffen werden könne.

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Ob das Lernen weiterhin am Bildschirm stattfindet, wird sich nach Ostern entscheiden - anderen Spekulationen erteilt der Lehrerverband eine Absage. (Symbolbild)
Ob das Lernen weiterhin am Bildschirm stattfindet, wird sich nach Ostern entscheiden - anderen Spekulationen erteilt der Lehrerverband eine Absage. (Symbolbild) | Foto: Pixabay

Region. Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte (VNL) hat die Diskussion über mögliche Wiedereröffnungen der Schulen satt: „Wir sollten jetzt vor Ostern nicht in unnötigen Aktionismus verfallen und über Öffnungs- oder Nicht-Öffnungstermine der Schulen in Niedersachsen spekulieren", so Torsten Neumann, Vorsitzender des VNL. Der Verband plädiert laut einer Pressemitteilung dafür, der Gesundheit der Schüler und Lehrer bei der Entscheidung oberste Priorität einzuräumen.


Nach dem derzeitigen Plan sollen die Schulen bis zum 20. April geschlossen bleiben. Das Kultusministerium plant jedoch auch für Szenarien, in denen die Schulen bis zum Sommer geschlossen bleiben. (regionalHeute.de berichtete) Der Niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne erklärte, dass eine Entscheidung über den weiteren Fahrplan am Dienstag nach Ostern, also am 14. April fallen werde. Auf diesen Termin weist auch Neumann hin: "Warten wir doch die Entscheidung der Ministerpräsidenten am Dienstag nach Ostern ab. Im derzeitigen Zustand ist alles Kaffeesatzleserei. Wir alle sollten jetzt Geduld und Toleranz auch für unbequeme Entscheidungen aufbringen."

Stichtag nach Ostern sei "misslich gewählt"


Stein des Anstoßes sei laut Thorsten Neumann unter anderem Druck vonseiten des Landeselternrates gewesen, welcher die Homeschooling-Maßnahmen gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung als unzureichend kritisierte. Auch Julia Willie Hamburg, Vorsitzende der Grünen im Landtag, drängte auf einen früheren Stichtag für die Entscheidungen als den Dienstag nach Ostern. Zu kurzfristig sei ansonsten die Anlaufzeit für den Schulbetrieb - wenn er denn stattfindet.

Neumann als "betroffener" Lehrer sieht die Angelegenheit hingegen lockerer: "Unsere Schulen mit ihren Lehrkräften haben dankenswerterweise in dieser schwierigen Zeit gezeigt, dass sie die Schülerinnen und Schüler im Homeschooling so gut, wie es geht, unterstützt haben. Die Unterstützung wird auch zukünftig so bleiben, egal ob die Schulen wieder geöffnet oder weiterhin geschlossen bleiben müssen."


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