Liebenburg. Seit knapp einem Jahr gilt der 51-jährige Karsten Manczak aus Groß Döhren als vermisst. Derzeit läuft die Gerichtsverhandlung wegen Mordes. Denn die Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass ein 50-jähriger Bundespolizist seinen Freund Karsten Manczak ermordet hat. Doch bis heute wurden die sterblichen Überreste nicht gefunden. Kann jetzt eine Drohne dabei helfen, die Leiche zu finden?
Etwa vier Wochen nachdem Karsten Manczak am 13. April 2021 spurlos verschwunden war, präsentierten die Ermittler der Mordkommission Fortuna einen Tatverdächtigen. Im August erfolgte dann die Anklage wegen Mordes gegen Martin G. Im November wurde der Prozess eröffnet, der sich rein auf Indizien stützt. Denn bis heute ist die Leiche von Karsten Manczak nicht aufgetaucht. Die Suche geht indes weiter, erklärten die Ermittler während des nun bereits seit Monaten andauernden Prozesses.
Der fliegende Metalldetektor
Greifen die Ermittler dazu auf eine ungewöhnliche Methode der Suche zurück? Die Polizei bestätigt zumindest auf Nachfrage von regionalHeute.de, dass es Überlegungen gibt, eine Theorie zu verfolgen, die in der vergangenen Woche an die Ermittler herangetragen wurde. Klaus Fejsa, selbsternannter Fallanalytiker, hatte bereits vor einigen Monaten die Theorie aufgestellt, dass die Leiche von Karsten Manczak in einem See oder Teich versenkt worden ist. Beschwert mit eben den Bauteilen, die von dem Angeklagten gekauft worden sein sollen. Darunter Rasengitterplatten, Baustahlmatten, Bauzaunelemente und Betonfüße. Materialien, von denen die Ermittler glauben, dass sie für eine Fake-Baustelle verwendet worden sind, in die der Angeklagte die Leiche verschwinden ließ.
Fejsa jedoch glaubt, dass das Material mitsamt der Leiche in einem See oder Teich liegt. Um die Metallteile aufspüren zu können, schlägt Fesja nun die Suche mittels eines "fliegenden Metalldetektors" vor. Einer Drohne, die ferromagnetische Messungen vornehmen kann. "Carsten Manczak liegt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in einem Gewässer und das Baumaterial liegt als Ballast zur Verhinderung eines Auftauchens der Faulgas-Leiche über ihm. Dadurch liegt aber auch so viel Metall auf einem Haufen, dass die Chance besteht, zuerst dieses Metall zu finden und dann erst die Leiche. War für eine normale Tauchersuche der Aufwand zu groß, können jetzt kostengünstig riesige Gebiete rationell überprüft werden, wobei ja nur Uferbereiche relevant sind und auch nur die, wo man gut mit dem Auto rankommt", erörtert Fesja seine Theorie gegenüber regionalHeute.de und erklärt weiter, dass die Polizei von dieser Idee nicht abgeneigt sei.
Polizei prüft Möglichkeiten
Das bestätigt auch Goslars Polizeisprecher, Kriminalhauptkommissar Markus Lüdke, auf Nachfrage. Mit dem Hinweisgeber und der von ihm dazu benannten Firma hätten bereits Gespräche stattgefunden. "Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse fließen in Überlegungen hinsichtlich der praktischen Durchführbarkeit dieser Theorie ein", so Lüdke und verweist auf den laufenden Prozess. "Über weitere Ermittlungsschritte entscheidet nach abschließender Bewertung die Staatsanwaltschaft Braunschweig."
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