"Keine Bahnfahrt ohne Mund-Nasen-Schutz" - Erixx und Enno preschen vor

Die Regionalbahn-Betreiber sehen sich in der Verantwortung, einer Ausbreitung des Coronavirus in ihren Verkehrsmitteln mit einfachen Regeln entgegenzuwirken.

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Bei Erixx und Enno gelten ab sofort neue Regeln.
Bei Erixx und Enno gelten ab sofort neue Regeln. | Foto: Robert Braumann

Region. Die Diskussion um das verpflichtende Tragen einer Mund- und Nasenbedeckung im öffentlichen Raum ist im vollen Gange. Im Zuge der ersten Lockerungen des Corona-Shutdowns, die seit dem vergangenen Montag gelten, rechnen die Bahnunternehmen Erixx und Enno mit einem erhöhten Fahrgastaufkommen. Da eine allgemeinverbindliche Regelung zur Maskenpflicht noch nicht existiert, verhängen die Betreiber nun selbst neue Regeln für die Mitfahrt in ihren Zügen. Dies gibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt.


Nachdem das Leben der meisten Menschen mehrere Wochen sehr stark eingeschränkt war, zeichnen sich erste Lockerungen ab. Das heiße aber auch, dass immer mehr Menschen wieder mit dem Zug fahren wollen. "Das ist auch möglich", sagt Lorenz Kasch, kaufmännischer Geschäftsführer des Metronom, Betreiber des Enno und Erixx. "Wie in anderen Bereichen auch, gibt es ein paar wenige klare und
einfache Regeln, die nicht weh tun", schildert der Geschäftsführer und erklärt: „Wir freuen uns sehr, dass wir in den vergangenen Wochen zuverlässig für alle Menschen da sein konnten. So konnten Menschen trotzdem mit dem Zug zur Arbeit, zur Familie, oder zu wirklich wichtigen Terminen fahren. Das soll auch so bleiben: klare Regeln und Fairness für eine sichere Fahrt sind selbstverständlich bei unseren Fahrgästen“, begründet Kasch den Vorstoß des Unternehmens.

Erwartung, aber keine Pflicht


Damit alle Fahrgäste und Mitarbeiter in einem Zug bestmöglich geschützt seien, müsse jeder einen Mund-Nasen-Schutz tragen. „Hier gibt es bereits eine klare Empfehlung der Bundesregierung, wir gehen einen Schritt weiter und erwarten es von unseren Fahrgästen ganz konkret.“ erklärt Kasch. Weiter erklärt er: „Enno fahren ist sicher, auch für die Gesundheit. Dazu gehört in der aktuellen Situation ein Mund-Nasen-Schutz für jeden.“

Abstände einhalten


Der Mindestabstand von 1,5 Metern sei laut dem Bahnunternehmen eine der wichtigsten Schutzmaßnahmen, weshalb man sie in den Zügen auch konsequent umsetzen wolle. Demnach soll der Sitzplatz am Fenster genutzt werden, der Nachbarsitz zum Gang müsse frei bleiben. Zum Schutz aller anderen Fahrgäste und der eigenen Mitarbeiter gelte dies darüber hinaus auch für Familien, beziehungsweise Mitglieder desselben Haushalts.

Nicht mehr "Schwarzfahrten" durch reduzierte Kontrollen


Positiv äußerte sich das Unternehmen über den Ausgang der deutlich reduzierten Fahrscheinkontrollen in den Zügen: "Wer mit dem Zug fährt, braucht eine gültige Fahrkarte. Auch wenn es in den vergangenen Wochen weniger Kontrollen als üblich gab, haben sich die meisten Fahrgäste darangehalten: Sie kaufen die Fahrkarte nicht für die Kontrolle, sondern für die Dienstleistung der Fahrt", so ein Björn Pamperin, Sprecher der beiden Unternehmen. Er ergänzt: "Jede nicht gekaufte Fahrkarte ist unfair gegenüber allen anderen und geht zulasten der Allgemeinheit. Außerdem verstößt es gegen die Beförderungsbedingungen."

Pflichten ohne Konsequenzen?


Man formuliere die neuen Regeln bewusst als Aufruf und als Regel, und nicht als Pflicht, so Pamperin auf Nachfrage von regionalHeute.de. Dennoch werde "sehr intensiv" über Konsequenzen nachgedacht. "Die Botschaft ist erstmal: Keine Fahrt mit dem Metronom ohne Mund-Nasen-Schutz (Anmerkung der Redaktion: Metronom ist der Mutterkonzern von Erixx und Enno). Ich glaube, das ist die richtige Botschaft und im Moment auch ausreichend. Deswegen haben wir es auch genau so formuliert", begründet Unternehmenssprecher Pamperin den Vorstoß. Geschäftsführer Kasch ergänzt: „Als Eisenbahn mit vielen tausend Fahrgästen haben wir eine besondere Verantwortung in der Gesellschaft. Mit ein paar klaren Regeln ist sicheres Bahnfahren ganz einfach. Auch wir möchten, dass das öffentliche Leben und die privaten Freiheiten jedes Einzelnen möglichst schnell wieder zurückkommen. Dafür braucht es die Mithilfe aller.“


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