Baddeckenstedt. Im Rahmen der Interkulturellen Woche 2019 wurde am 25. September die Kunstausstellung der Sprachschule Baddeckenstedt eröffnet. Das berichtet der Landkreis Wolfenbüttel in einer Pressemitteilung.
Die Sprachschule Baddeckenstedt wird von Ehrenamtlichen aus der Samtgemeinde mit Unterstützung der Flüchtlings- und Migrationshilfe des DRK-Kreisverband Wolfenbüttel e.V., des Bildungszentrums Landkreis Wolfenbüttel und der Samtgemeindeverwaltung betrieben und besteht seit August 2016. Dort gibt es für neuzugewanderte Menschen ein Angebot aus Kursen für Deutsch als Zweitsprache und Kursen des Zweiten Bildungswegs, Kinderbetreuung und weiteren begleitenden Angeboten.
„Malerei ist Ankommen an einem anderen Ort"
Mit einem Zitat des Malers Franz Marc veranschaulichte Landrätin Christiana Steinbrügge in ihrer Begrüßung, welche Bedeutung Kunst für die neuzugewanderten Menschen haben kann. „Malerei ist Ankommen an einem anderen Ort. Die Sprachschule hier in Baddeckenstedt hilft Ihnen, sich einen Alltag hier in Deutschland - im Landkreis Wolfenbüttel - aufzubauen. Eine wichtige Voraussetzung für dieses Ankommen sind Sprache und Bildung. Beides sind Schlüssel für die gesellschaftliche Teilhabe, den erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben und ein selbstbestimmtes Leben. Die Vorkurse und Grundbildungskurse hier an der Sprachschule sind deshalb wichtige Trittsteine auf Ihrem weiteren Weg“, sagte die Landrätin zu den Schülerinnen und Schülern der Sprachschule. Ebenso bedankte sie sich bei den zahlreichen Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen für das langjährige Engagement in der Sprachschule Baddeckenstedt.
Auch Bernd Weise, der die Durchführung des Kunstkurses als Dozent übernahm und die Umsetzung erst ermöglichte, verdeutlichte in seiner Eröffnungsrede den großen Stellenwert der Kunst. Als pensionierter Lehrer in die Sprachschule eingestiegen vermittelte er den Teilnehmenden der Sprachschule, welche Formen Kunst annehmen kann. „Manche der Teilnehmer sind nie zur Schule gegangen und konnten mit einem Farbkasten und Pinsel nichts anfangen. Was jetzt auf den Stellwänden und Staffeleien zu sehen ist, sind mitunter kleine Kunstwerke“, lobt Weise. Er arbeitete gut zwölf Monate mit den Schülerinnen und Schülern an unterschiedlichen Methoden und Themen.
Hier spielte die Heimat der Neuzugwanderten eine Rolle. „Ein Schüler erklärte mir, dass er sich manchmal genauso fühle, wie der Mann, der auf dem Bild an dem Faden hängt. Da wusste ich, dass er verstanden hatte, was Kunst bedeutet“, erzählte Bernd Weise. Ebenfalls zeigten sich die Kursteilnehmenden gerührt über das große Interesse und Lob von allen Seiten.
"Tolle Kombination zweier Projekte"
Eine tolle Kombination zweier Projekte konnte zudem im Rahmen der Kunstausstellung ermöglicht werden. Die Staffeleien und Stellwände wurden gemeinsam von Mitarbeitenden der Volksbank Wolfenbüttel, der Flüchtlings- und Migrationshilfe des DRK-Kreisverband Wolfenbüttel e.V. und Schülerinnen und Schülern der Sprachschule gebaut. Die Materialien für das Projekt „Brücken bauen“ der Bürgerstiftung Braunschweig finanzierte die Volksbank und freute sich über den Beitrag zur Kunstausstellung.
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