"Lage wird sehr belastend sein" - Düsterer Ausblick auf das 2. Schulhalbjahr

Nur 69 Prozent der ausgeschriebenen Stellen konnten zum 1. Februar 2023 besetzt werden. Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte rechnet weiterhin mit einer schlechten Unterrichtsversorgung.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Niedersachsen. Am morgigen Mittwoch beginnt der Unterricht im 2. Schulhalbjahr 2022/23. In Anbetracht dessen, dass nach Interview-Aussagen von Kultusministerin Julia Willie Hamburg bis dato nur 69 Prozent der zum 1. Februar ausgeschriebenen Stellen besetzt werden konnten, sei weiterhin mit einer schlechten Unterrichtsversorgung zu rechnen. Das befürchtet der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte in einer Pressemitteilung.



„Wenn am 1. Februar 2023 für Niedersachsens Schülerinnen und Schüler der Unterricht im 2. Schulhalbjahr wieder beginnen wird, wird die durch den jahrelang bestehenden, mittlerweile eklatanten Lehrkräftemangel verursachte schlechte Unterrichtsversorgung an den Schulen weiterhin zu großen Belastungen aller an Schule Beteiligten führen", so der ernüchternde Ausblick von Torsten Neumann, Vorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte (VNL).

Unterstützungspersonal fehlt auch


Obgleich zum Halbjahr eine große Anzahl von Stellen für neue Lehrkräfte ausgeschrieben worden sei, habe man lediglich 69 Prozent davon besetzen können. "Es gibt nach unseren Informationen auch Kreise, wo die Besetzungsquote noch niedriger liegt. Gerade im nicht gymnasialen Bereich der Sekundarstufe I wird die Unterrichtsversorgung weiterhin sehr angespannt bleiben", ist sich Neumann sicher. Auch fehle den Schulen trotz vollmundiger Ankündigungen immer noch ausreichend Unterstützungspersonal. "Es rächt sich jetzt, dass der Lehrkräfteberuf noch immer nicht attraktiver gestaltet worden ist, weder durch mindestens A13 für alle noch durch spürbare Entlastungen der Lehrkräfte", klagt der Verbandsvorsitzende.

"Es müssen zeitnah Taten folgen"


"Die Lage ist und wird sehr angespannt und belastend bleiben. Es bedarf noch heftiger Anstrengungen. Den Ankündigungen unserer Kultusministerin Julia Willie Hamburg müssen zeitnah Taten folgen", fordert Neumann. Man sei sehr gespannt auf die Ergebnisse der am Montag begonnenen Kabinettsklausur, die am heutigen Dienstag vorliegen sollen.


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