Wolfenbüttel/Gifhorn. Kultusminister Grant Hendrik Tonne hält eine Veränderung der Matheklausuren im Abitur nicht für erforderlich, wie sein Büro mitteilt. Nun geben die Landtagsabgeordneten Björn Försterling (FDP) aus Wolfenbüttel und Philipp Raulfs (SPD) aus Gifhorn ein Statement dazu ab.
Nach der Auswertung der Erstkorrekturen von rund 18.000 Matheklausuren am 5. Juni steht ein erstes Ergebnis fest. Der Durchschnitt beträgt hierbei 6,4 Notenpunkte gegenüber von 6,8 Notenpunkten im Jahr 2018.„Die Klausuren waren anspruchsvoll, aber sie waren lösbar. Es gibt keinen objektiven Grund, an der Benotung oder dem Bewertungsmaßstab etwas zu ändern. Die Fakten legen nahe, dass es keinen akuten Handlungsbedarf gibt", sagte Tonne.
So sehen es die Landtagsabgeordneten
Keine Korrektur der Noten vorzunehmen sei zwar richtig, dennoch müsse hinterfragt werden, wieso sich mehrere Schüler flächendeckend überfordert fühlten und die Noten in Mathe generell schlecht seien, so Försterling. "Ursache hierfür ist mitunter der hohe Unterrichtsausfall der letzten Jahre, der gerade in Mathematik Lücken reißt, die nicht leicht geschlossen werden können. Der Kultusminister muss endlich etwas gegen den landesweiten Unterrichtsausfall unternehmen."Aus Sicht der FDP-Fraktion müsse Mathematik zudem wieder einen höheren Stellenwert bekommen - von der Grundschule an. "Wenn Minister Tonne die aufgetretenen Probleme jetzt teilweise auf das Sprachverständnis der Abiturienten schiebt, dann ist das nicht nur das Eingeständnis, dass im Bereich der Mathematik etwas schiefläuft, sondern generell. Er sollte überlegen, wie die Schüler besser auf das Abitur vorbereitet werden können anstatt eine Debatte darüber führen zu wollen, wie man die Sprache verständlicher machen kann", sagt Försterling abschließend.
Auch Phillipp Raulfs sehe keine signifikante Abweichung von den Noten der Vorjahre, auch wenn die Schüler die Aufgaben so wahrgenommen haben. "Es freut mich daher, feststellen zu dürfen, dass unsere Schülerinnen und Schüler anscheinend eine ganze Ecke besser sind, als sie es sich selbst zutrauen", so Raulfs. Besonders Abiturienten aus Gifhorn hätten die Petition stark unterstützt. "Der Fakt, dass die Schülerinnen und Schüler ihre politische Stimme erhoben haben, zeigt, dass der aktuelle Abi-Jahrgang sehr gut für die Zukunft gewappnet ist“, sagt Raulfs.
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