Lebenshilfe-Verein zieht Jahresbilanz

Die Organisation ist mittlerweile vergleichbar mit einem mittelständischen Unternehmen.

In der Mensa an der Mascheroder Straße diskutierten die Mitglieder sehr angeregt. Sie fordern mehr politisches Engagement bei der Pflege und Eingliederung. Stehend links der Vorsitzende, Dr. Joop van den Heuvel
In der Mensa an der Mascheroder Straße diskutierten die Mitglieder sehr angeregt. Sie fordern mehr politisches Engagement bei der Pflege und Eingliederung. Stehend links der Vorsitzende, Dr. Joop van den Heuvel | Foto: Lebenshilfe

Wolfenbüttel. Die Mitglieder des Lebenshilfe-Vereins sind in der Mensa an der Mascheroder Straße zu ihrer Jahresversammlung zusammengekommen. Der Vereinsvorsitzende Joop van den Heuvel berichtete dabei von einem "schwierigen Jahr", wie der Verein am Mittwoch mitteilte.


Als er Ende 2017 den Posten des Vorsitzenden übernahm, habe er schon gewusst, dass auf ihn viel Arbeit zukomme, sagte van den Heuvel. "Das regelrechte Kämpfen um mehr Anerkennung der Lebenshilfe, um mehr Integrität und finanzielle Unterstützung wird nicht weniger". Das sei auch beim Treffen in Wolfenbüttel ein zentrales Thema gewesen. Zusammenkünfte seien im Corona-Jahr zunächst per Telefon- oder Videoschalte abgelaufen. Im Herbst fuhren die Vorstände aus Wolfenbüttel, Ostfalen und Helmstedt auch zur Mitgliederversammlung der Lebenshilfe Bundesvereinigung nach Berlin. Zudem fand im November ein Treffen der Lebenshilfe Niedersachsen statt. "Hier wurden zwei Menschen mit Beeinträchtigungen als Selbst-Vertreter gewählt", berichtete der Vorsitzende, der seit 1993 Mitglied ist.

Weihnachtsbasar und Weihnachtsfeier geplant


In diesem Frühjahr fanden Informationsabende in den Wohnbereichen sowie ein Zukunftsworkshop statt. Verantwortliche seien eingeladen worden, um über die Strukturen zu sprechen. "Wir wollen mit Bildern und einfacher Sprache die Kommunikation verbessern", sagte van den Heuvel. Politische Vertreter und die Landrätin konnten beim Frühlingsfest im Mai begrüßt werden. Bei den Special Olympics in Berlin wurden im Juni laut van den Heuvel jede Menge Medaillen und gute Platzierungen abgeräumt. "Solche Veranstaltungen sind wichtig und bringen jede Menge Spaß", sagte er. Als nächste Termine stehen ein Weihnachtsbasar am 12. November und die Weihnachtsfeier am 7. Dezember an.

Weniger Einnahmen


Carsten Voges trug auf der Versammlung die Finanzen vor und erläuterte die Entwicklung von 2019 bis 2021. "Wir haben ein sinkendes Vermögen", bilanzierte er. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte weniger Einnahmen verbucht werden. "Ich hoffe wieder auf mehr Spenden und mehr Mitgliedereintritte für mehr Beiträge", sagte Voges. Die zwei Kassenprüfer bestätigten die Bilanzen, so dass die einstimmige Entlastung des Vorstandes folgte. Unter Top sieben stellte van den Heuvel in Vertretung für den Geschäftsführer der Lebenshilfe Helmstedt-Wolfenbüttel, Bernd Schauder, die Bilanz und den Umsatz aus dem Berichtsjahr 2021 dar. "Wir sind mittlerweile ein mittelgroßes Unternehmen", wertete Heuvel das Ergebnis. 1.400 Betreuungsplätze, 464 Angestellte, 26 Übungsleiter und 597 Werkstattbeschäftigte zählte er auf.

Ein paar Bauprojekte riss er zum Schluss an. Unter anderem gibt es bei der Werkstatt in Fümmelse bauliche Vergrößerungen. Die Büroflächen-Erweiterung bei der Werkstatt für Industriearbeit (WIR) in Wolfenbüttel, die Werkstatt in Helmstedt, der Heilpädagogische Kindergarten in Schöningen mit zwölf Plätzen sowie der Umbau der Tagesstruktur in Helmstedt sollen ebenso zur Verbesserung des Betreuungsangebotes beitragen. "Wir setzen das sukzessive um und bieten moderne Plätze und neue Angebote", erläuterte der Vorsitzende. Knapp 160 Mitglieder zählt der Wolfenbütteler Verein mittlerweile.


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