Nach Lieferproblemen bei Impfstoffen: Gesundheitsministerin äußert sich

"Das ist ein schwerer Schlag für die Impfkampagne, die in Niedersachsen gerade massiv an Fahrt aufgenommen hat", so Gesundheitsministerin Daniela Behrens.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Rudolf Karliczek

Region. In unserer Region, aber auch in anderen Teilen Niedersachsens, seien die bestellten und vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) zugesagten Impfstoffmengen für die kommende Woche nicht in vollem Umfang lieferbar. Die Beschränkung der Liefermengen gehe dabei nach den Schilderungen der Praxen und der Gesundheitsämter weit über die in der vergangenen Woche vom BMG angekündigte Kontingentierung hinaus und betreffe auch den Impfstoff von Moderna. In einer Pressemitteilung am Freitag hat sich nun Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens zur Situation geäußert.


"Das ist ein schwerer Schlag für die Impfkampagne, die in Niedersachsen gerade massiv an Fahrt aufgenommen hat. Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister hat noch in dieser Woche im Kreise der Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder wiederholt zugesichert, dass ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehe und nun erleben wir diese unhaltbaren Zustände", so Behrens.


Wenn der Bund hier nicht sofort Abhilfe schaffe, würden bereits vereinbarte Impftermine in Arztpraxen ausfallen und Impfaktionen in den Kommunen kleiner ausfallen als geplant. Auch der Start der 180 Impfpraxen, die ab dem kommenden Montag im ganzen Land zusätzliche Impftermine anbieten wollten, sei vor diesem Hintergrund massiv in Gefahr. "Durch dieses Gebaren werden die vielen, vielen Ärztinnen und Ärzte und die Beschäftigten in den Praxen und den Impfteams der Kommunen massiv demotiviert. Sie sind es, die am Ende den verständlichen Frust derjenigen abbekommen, die sich auf ihre Impftermine verlassen haben und die Impfaktionen in Anspruch nehmen wollen. Dabei sind sie es auch, die am wenigsten für dieses Chaos können", so die Gesundheitsministerin weiter.

Sie erwarte zudem, dass das Bundesgesundheitsministerium alle Hebel in Bewegung setzt, um die Auslieferung der fehlenden Impfstoffdosen noch in der kommenden Woche vollständig zu gewährleisten. Wenn dafür Sonderlieferungen an den Großhandel und die Apotheken notwendig seien, müssten sie so schnell wie möglich auf den Weg gebracht werden. "Darüber hinaus verlange ich endlich vollständige Transparenz über die Verfügbarkeit der Impfstoffe und die wöchentlichen Lieferkapazitäten des Bundes. Die bisher veröffentlichten Lieferlisten des Bundesgesundheitsministeriums scheinen nicht der Realität zu entsprechen", so die Behrens abschließend.

Gelagerte Impfstoffe nicht mehr vorhanden


Symbolbild.
Symbolbild. Foto: Rudolf Karliczek


Mit der Schließung der Impfzentren endete am 30. September auch die Belieferung der Länder mit Impfstoff. Seitdem erfolgt die Belieferung aller Impfstellen, also der Praxen, der betriebsärztlichen Dienste und der Gesundheitsämter durch den Bund ausschließlich über das Regelsystem des Arzneimittelgroßhandels und der Apotheken. Das Land habe alle Impfstoffdosen, die seinerzeit eingelagert waren, bereits vor Wochen an die Gesundheitsämter ausgeliefert.


[readmore=https://regionalheute.de/peine/nicht-genug-impfstoff-impfungen-am-samstag-fallen-aus-peine-1637936190/] Nicht genug Impfstoff: Impfungen am Samstag fallen aus
[/readmore]
Vor einer Woche hatte das Bundesgesundheitsministerium in einem Brief angekündigt, dass die Bestellmengen beim Impfstoff von BioNTech zukünftig gedeckelt werden sollten. Die vorgesehenen Kontingente betrugen 30 Dosen pro Praxis und 1.020 Dosen pro Impfteam in den Kommunen. Bestellungen des Impfstoffs von Moderna sollten hingegen keiner Kontingentierung unterliegen. Die Konferenz der Gesundheitsministerminister der Länder und des Bundes hatte am Dienstag darüber hinaus einstimmig beschlossen, die Kontingentierung so schnell wie möglich wieder aufzuheben.


mehr News aus der Region