LKA: Schusswaffen bei Ex-RAF-Terroristin gefunden

Im Zuge der Durchsuchungen zum mutmaßlichen früheren RAF-Mitglied Daniela Klette sind Schusswaffen gefunden worden. Bei dem Überfall in Cremlingen wurde damals eine Panzerfaust eingesetzt.

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Ort der Festnahme der früheren RAF-Terroristin Daniela Klette am 27.02.2024
Ort der Festnahme der früheren RAF-Terroristin Daniela Klette am 27.02.2024 | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. Im Zuge der Durchsuchungen zum mutmaßlichen früheren RAF-Mitglied Daniela Klette sind Schusswaffen gefunden worden. Das hat das federführend ermittelnde Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen dem Tagesspiegel am Mittwoch bestätigt. Zur Art der Waffen äußerte sich das LKA nicht.


In Klettes Wohnung in Berlin-Kreuzberg hatten Polizisten demnach zunächst am Montag zwei Magazine für eine Pistole sowie Munition gefunden. Eine Schusswaffe war dabei offenbar noch nicht sichergestellt worden.

Ermittler finden "sprengstoffverdächtigen Gegenstand"


Das Mietshaus, in dem Klette wohnte, ist am Mittwoch wegen einer möglichen Gefahr geräumt worden. Alle Bewohner mussten ihre Wohnungen am Nachmittag verlassen und standen anschließend auf der Straße. Auch Kriminaltechniker rückten zunächst ab. Die Berliner Polizei sprach von einem "sprengstoffverdächtigen Gegenstand". Am Haus fuhren Feuerwehr, Krankenwagen und Polizeiautos vor. Laut BILD soll es sich bei dem sichergestellten Gegenstand um eine Panzerfaust gehandelt haben. Eine Panzerfaust soll unter anderem auch bei dem Überfall auf die Filiale des Dänischen Bettenlagers in Cremlingen im Jahr 2016 eingesetzt worden sein.

Überfall in Cremlingen mit Panzerfaust


Am Nachmittag des 25. Juni 2016 kam es im Cremlinger Gewerbegebiet Im Moorbusch gegen 15:30 Uhr zu einem brutalen Überfall auf einen Geldtransporter, vor dem Dänischen Bettenlager. Der Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes hatte gerade den Geldtransporter verlassen, um die Tageseinnahmen aus dem Bettenlager abzuholen, als der Transporter von hinten mit einem Opel Corsa gerammt wurde. Ein zweiter, silberfarbene Wagen, vermutlich ein Ford Mondeo, kam von vorne und versperrte so die Fluchtrichtung des Transporters.


Bewaffnet mit einer Kalaschnikow und einer Panzerfaust zwangen die maskierten Täter, offenbar ein Mann und eine Frau, den Fahrer des Geldtransporters zum öffnen der Tür. Zuvor schossen sie gegen die Fahrertür und die Scheibe. Sie räumten die Geldbestände des Transporters leer. Gleichzeitig verlangte ein weiterer im Dänischen Bettenlager befindlicher Mann, ebenfalls maskiert, die Herausgabe der Tageseinnahmen. Um auch hier der Forderung Nachdruck zu verleihen, schoss dieser Täter mit einer großkalibrigen Waffe in die Decke des Geschäftes, so die Polizei. Bereits kurz nach dem Überfall fiel der Verdacht auf die drei Terroristen der Ex-RAF (Rote Armee Fraktion), die bereits für weitere ähnliche Taten in Frage kommen: Ernst-Volker Staub, Burkhard Garweg und Daniela Klette.

Klette festgenommen


Klette war am Montagabend in ihrer Wohnung im fünften Stock festgenommen worden. Sie sitzt seit Dienstag in Untersuchungshaft. Das niedersächsische Justizministerium gab ihren Aufenthaltsort nicht öffentlich bekannt. Klette werden derzeit vor allem Überfälle auf Geldtransporter zur Last gelegt, die in Niedersachsen verübt wurden.

Kurz nach der Festnahme von Daniela Klette wurde am Dienstag in Berlin ein Mann festgenommen, bei dem der Verdacht bestand, dass es sich dabei um einen der mutmaßlichen Mittäter handeln könnte. Wie das LKA Niedersachsen am heutigen Mittwoch mitteilte, hätten umfangreiche polizeiliche Maßnahmen stattgefunden, um die Identität festzustellen. Jetzt stehe fest: Zweifelsfrei handelt es sich nicht um einen der beiden noch flüchtigen Straftäter. Der Mann wurde aus den polizeilichen Maßnahmen entlassen. Weitere Angaben macht die Polizei zur Wahrung der Persönlichkeitsrechte des Mannes nicht.

Die polizeilichen Fahndungsmaßnahmen nach den beiden noch flüchtigen Straftätern dauern an.


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