Festnahme von RAF-Terroristin Daniela Klette: Erste Details bekannt

Die Identität der Gesuchten wurde inzwischen eindeutig bestätigt. Untersuchungshaft wegen mehrerer Raubtaten wurde angeordnet.

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Symbolbild | Foto: Alexander Panknin

Berlin. Zielfahnder des LKA Niedersachsen haben am späten Montagnachmittag das mutmaßliche Mitglied der Roten-Armee-Fraktion (RAF), Daniela Klette, in einem Gebäude in Berlin widerstandslos festgenommen. Die 65-Jährige lebte dort unter falscher Identität. Bei der anschließenden Durchsuchung fanden die Ermittler unter anderem Magazine einer Waffe und Patronen. Das teilen Staatsanwaltschaft Verden und das Landeskriminalamt (LKA) in einer gemeinsamen Pressemeldung mit.



"Dies ist ein bedeutender Erfolg für die gemeinsame Ermittlungsarbeit von Staatsanwaltschaft Verden und LKA Niedersachsen. Es ist den Fahnderinnen und Fahndern des LKA gelungen, jahrelang die vielen Hinweise zu filtern, zu bewerten und immer wieder in polizeiliche Maßnahmen umzusetzen. Diese Beharrlichkeit hat sich ausgezahlt und wir sind froh, dass wir eine der Zielpersonen festnehmen konnten. Fest steht aber auch: Wir werden weiter fahnden", sagt LKA-Präsident Friedo de Vries.

Nach den Männern wird weiter gesucht


Der Festnahme vorausgegangen war eine jahrelange akribische Ermittlungsarbeit unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Verden. Sie legt der Beschuldigten unter anderem mehrere Raubtaten und versuchten Mord zur Last, die sie mutmaßlich gemeinschaftlich mit den mutmaßlichen Mittätern Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg begangen haben soll. Nach den beiden Männern wird weiterhin gefahndet.

Gemeinsam mit dem LKA Niedersachsen muss die Staatsanwaltschaft Verden nun die Verdachtshypothesen überprüfen und zeitnah entscheiden, ob und in welchen Fällen Anklage zu erheben ist. Dazu muss insbesondere das umfangreiche Beweismaterial bewertet werden. Die Beschuldigte hat nun die Möglichkeit, ihre Sicht der Dinge zu schildern, sagt der Leiter der Staatsanwaltschaft Verden Clemens Eimterbäumer.

Kein Hinweis aus Aktenzeichen XY


Die entscheidenden Informationen, die zur Festnahme führten, hatten sich aus Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Verden und des LKA Niedersachsen ergeben. Dabei handelte es sich nicht um Hinweise im Zusammenhang mit dem kürzlich ausgestrahlten Fahndungsaufruf in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY. Nach dem Fernsehaufruf (14. Februar 2024) dem rund 250 Hinweise eingegangen waren. Diese befinden sich weiterhin in der Auswertung, um auch den Aufenthaltsort der beiden Männer ausfindig zu machen.

Die Identität der Gesuchten als Daniela Klette wurde eindeutig bestätigt. Sie wurde von Spezialeinsatzkräften des LKA Niedersachsen nach Verden gebracht, wo sie einem Haftrichter vorgeführt wurde. Dieser ordnete Untersuchungshaft mehrerer Raubtaten an.

Magazine von Waffe gefunden


Bei der erfolgten Durchsuchung der Wohnung in Berlin stellten die Beamten weiteres Beweismaterial sicher, darunter unter anderem Magazine einer Pistole und Patronen. Diese werden derzeit ausgewertet. Die polizeilichen Maßnahmen in Berlin wurden vom Bundeskriminalamt und der Polizei Berlin unterstützt.


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