Region. Der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) kündigte in der gestrigen Sendung der Talkshow Markus Lanz eine landesweite Regelung zur Maskenpflicht an. Dabei ließ der SPD-Politiker durchscheinen, dass er selbst einer landesweiten Maskenpflicht offenbar positiv gegenübersteht: "Im ÖPNV macht das ausgesprochen viel Sinn."
Aktualisiert: Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums kündigte eine Maskenpflicht zu kommendem Montag an
Noch am Montag bekräftigte die Niedersächsische Landesregierung während einer Pressekonferenz, dass es in Niedersachsen keine generelle Maskenpflicht geben werde. So verlautbarte Claudia Schröder vom niedersächsischen Corona-Krisenstab, dass man derzeit "keinen Handlungsbedarf" im Sinne einer Maskenpflicht sehe. "Die schützen nicht vor den Viren anderer. Die schützen nur davor, dass jemand der selber erkrankt ist seine Viren unerkannt verteilt", unterstützte Regierungssprecherin Anne Pörksen, warum es bei einer dringenden Empfehlung bleibe.
Lesen Sie auch: Maskenpflicht: Ab Montag drohen 50 Euro Strafe
In Wolfsburg gilt seit Montag eine Maskenpflicht, in Braunschweig soll sie ab Samstag gelten. Ein "Kommunikationswirrwar", wie Talkshowmoderator Markus Lanz sagt, das zu abstrusen Fragestellungen führe - Fährt man mit dem Zug von Wolfsburg nach Braunschweig, kann man die Maske in Braunschweig dann abnehmen? Fragen, die der Ministerpräsident nicht beantwortete.
Lesen Sie auch: "Wat mutt, dat mutt" - Überwiegend positives Echo auf Maskenpflicht in Wolfsburg
Landesweite Regelung kommt
Im Rahmen der kommenden Gespräche zwischen Bund und Ländern wolle man laut Stephan Weil eine landesweite Regelung treffen: "Wir wollen von uns aus wissen, wie es weiter gehen soll und auf Basis dessen dann unsere Landesentscheidung treffen." Im weiteren Verlauf des Gespräches tendierte Weil anders als noch am Montag von der Landesregierung verlautbart deutlich pro-Maskenpflicht: "Meine Sorge ist nicht, ob wir es am Ende machen oder nicht. Ich glaube, da sind wir alle nüchtern genug um das alle miteinander zu sehen." Seine Sorge sei lediglich, dass daran zu hohe Erwartungen geknüpft werden. "Der beste Schutz ist im Zweifel der Abstand", betont der Politiker.
Weil genervt von Maskendiskussion
Als unglücklich bewertet der Ministerpräsident das "Vorpreschen" einzelner Bundesländer bei der Einführung einer Maskenpflicht. "Es nervt mich schon, vor allem deswegen, weil wir ja erst vor fünf Tagen zusammengesessen haben. Und eigentlich gibt es keine wesentlichen neuen Erkenntnisse in dieser Hinsicht", so Weil. "Ich glaube auch nicht, dass diejenigen Kollegen die vorgeprescht sind, der Politik insgesamt einen Gefallen getan haben. Weil es natürlich wesentlich besser ist, wenn der Staat, die Länder und der Bund geschlossen auftreten dasselbe zum gleichen Zeitpunkt empfehlen." Er bedaure sehr, dass es dazu nun nicht mehr kommen wird. Dem Vorwurf des "Kommunikationswirrwars" könne er nicht widersprechen: "Jetzt muss ich aber zur Kenntnis nehmen, dass ein einheitliches Auftreten offenbar ein frommer Wunsch gewesen ist und auch Niedersachsen muss jetzt seine Regelungen treffen."
mehr News aus der Region