Messerangriffe nehmen zu: Mehr als 380 Fälle in der Region

In der gesamten Region kam es im vergangenen Jahr zu insgesamt 381 Messerangriffen. Zwei davon endeten tödlich.

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Symbolfoto | Foto: Alexander Panknin

Region. Aus der Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage des AfD-Landtagsabgeordneten Stephan Bothe geht hervor, dass die Messerangriffe im Jahr 2022 in Niedersachsen gestiegen sind. Die Antwort legt auch die Fälle in der Region offen.



Niedersachsenweit sind die Angriffe, bei denen Messer als Tatwerkzeug eingesetzt wurden, von 2.218 im Jahr 2019 auf 2.804 im Jahr 2022 angestiegen. Im vergangenen Jahr gab es in Niedersachsen zehn tödlich verletzter Opfer bei Messerangriffen - zwei davon in Braunschweig.

Wie das Ministerium erklärt, würden in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) „Messerangriffe“ ab dem Berichtsjahr 2020 erfasst. Bei der Erfassung hätten sich die Bundesländer darauf verständigt, darunter eine Kombination aus bestimmten Deliktsschlüsseln und dem Tatmittel Messer zu fassen, um beispielsweise Sachbeschädigungen mit Messern aus der spezifischen statistischen Aufbereitung zur Thematik auszuklammern. Messerangriffe im Sinne der Statistik seien somit solche Tathandlungen, bei denen der Angriff mit einem Messer unmittelbar gegen eine Person angedroht oder ausgeführt wird. Das bloße Mitführen eines Messers reiche hingegen für eine Erfassung nicht aus. In Niedersachsen liegen qualitätsüberprüfte Falldaten und auch Daten zu Tatverdächtigen zum Thema Messerangriffe bereits ab dem Berichtsjahr 2019 vor.

381 Messerangriffe in der Region


Auf Bothes Anfrage hin, schlüsselte das Ministerium die Fälle nach Landkreisen und Städten auf. Demnach kam es in der gesamten Region zu insgesamt 381 Messerangriffen. Diese teilen sich mit 105 in Braunschweig, 59 in Wolfsburg, 49 in Salzgitter, 41 im Landkreis Helmstedt, 37 im Landkreis Gifhorn, 32 im Landkreis Peine, 31 im Landkreis Goslar und 27 im Landkreis Wolfenbüttel auf. Tödliche Angriffe in der Region gab es nur in Braunschweig (2).


Täter sind überwiegend Deutsche


Angefragt wurde auch, welche Staatsangehörigkeit die ermittelten Täter beziehungsweise Tatverdächtigen hatten und ob die Landesregierung bei der Entwicklung der Zahl der Messerangriffe einen Zusammenhang mit der Zuwanderung von Ausländern sieht.

Aus der Antwort geht hervor, dass von den insgesamt 2.294 Tatverdächtigen, 1.415 die deutsche Staatsbürgerschaft hatten. Bei den übrigen 879 handelte es um Tatverdächtige unter anderem aus Syrien und Arabische Republik (116), Irak (80), Türkei (74), Polen (57), Rumänien (46) und Afghanistan (41).

Weiter erklärt die Landesregierung, dass bei der Betrachtung der Ursachen für die Entstehung von Kriminalität und deren Entwicklung diverse Faktoren zu berücksichtigen seien. Unter anderem bestehe zwischen der Anzahl der Personen / Bevölkerung und der Anzahl der Straftaten grundsätzlich ein Zusammenhang, sodass mit einem Bevölkerungsanstieg regelmäßig ebenso die Anzahl der Straftaten steigt. Inwieweit die Zuwanderung einen tatsächlichen Einfluss auf die Gesamtzahl der Messerangriffe habe, könne aufgrund der vielfältigen zugrunde liegenden Faktoren nicht abschließend beurteilt werden.


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