Braunschweig. Rund 100 Teilnehmer aus der gesamten Region, aus Wissenschaft und Verwaltung, aus Politik, Wirtschaft und Verbänden, sind laut einer Pressemitteilung am Dienstagabend zum Auftakt des Masterplanprozesses 100% Klimaschutz in die VW Halle Braunschweig gekommen.
Mit diesem Prozess setze der Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) sein Regionales Energie- und Klimaschutzkonzept konsequent fort.
Der Prozess richte sich an Kommunen, Unternehmen, Verbände, aber auch an die breite Öffentlichkeit, sagte Manuela Hahn, Erste Verbandsrätin des ZGB in ihrer Begrüßung. Energie sparen sei möglich, Energie effizient nutzen und dabei das Klima nachhaltig schonen könne jedermann und jedefrau. Der ZGB sei deutschlandweit der einzige kommunale Zusammenschluss von Städten und Landkreisen, der in der jetzigen, vierjährigen Förderperiode mit einer Million Euro vom Bundesumweltministerium gefördert wird. Insgesamt sind 22 Masterplan-Kommunen in der jetzigen Förderperiode.
In seinem Vortrag attestierte Dr. Peter Moser von der KMH GbR aus Kassel, dass der Großraum Braunschweig schon sehr viel in Sachen Klimaschutz unternehme und an der Spitze der Bewegung stehe. Gleichzeitig machte er einige Herausforderungen deutlich: Wichtig sei das Zusammenspiel auf allen politischen Ebenen. „Stärken sie das Wir-Gefühl.“ Alle Zielgruppen müssten integriert, Partnerschaften aufgebaut werden. Und schließlich sei die Suffizienz stärker zu betonen, also die positive Änderung des Lebensstils jedes einzelnen.
Vorgestellt wurden einige best-practice-Beispiele aus der Region wie das Forschungsprojekt „emil“ – Elektromobilität mittels induktiver Ladung. Busse der Braunschweiger Verkehrs-GmbH fahren seit einem Jahr damit auf Braunschweigs Straßen. Sie werden an einigen Stationen in der Stadt während der Betriebszeit aufgeladen. Die Stadt Salzgitter hat ein Klimasparbuch aufgelegt. Es enthält praktische Tipps fürs Energiesparen, Anregungen und Gutscheine für Kochkurse, Mietfahrräder oder Energieberatungen. Auch der SolarDachAtlas des ZGB ist ein gutes Beispiel. Auf dieser interaktiven Karte im Internet könne jeder Hausbesitzer ablesen, ob das eigene Hausdach für eine Solaranlage geeignet ist.
„Wir brauchen Mut zu positiven Visionen“, brachte es ZGB-Projektleiter Patrick Nester auf den Punkt. Und: „Wir müssen vom Ziel her denken, also: wo wollen wir hin und wie kommen wir dorthin?“ Dass es dafür auch in der regionalen Wirtschaft genügend Potenzial gebe, machte Dr. Ralf Utermöhlen von der AGIMUS GmbH deutlich. Allein, es fehle noch zu häufig an der Umsetzungskraft. Ein Thema, dass in jedem Fall in den Masterplan-Prozess gehöre. Ein ebenso drängendes Thema bleibe der Konflikt zwischen dem Wunsch nach mehr regenerativen Energien und einem gleichzeitigen Anstieg von beispielsweise immer mehr Energiepflanzen oder Windkraftanlagen, verdeutlichte Manuela Hahn. Hier gelte es für alle Parteien verträgliche Lösungen zu finden.
Was bleibt, sei der Wille aller Teilnehmer, sich weiterhin stark für den Klimaschutz einzusetzen und auch als Multiplikatoren zu fungieren und das Thema in ihre Kommunen, Unternehmen, Institutionen zu tragen.
In den nächsten Wochen wird der Masterplan in teilregionalen Foren nochmals vorgestellt werden.
Mehr zum Thema auf den Seiten www.zgb.de/klimaschutz.
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