Nach Einbruch in Goslarer Schule: Abi-Prüfungen wurden verschoben

Jemand hatte sich an dem Tresor mit den Klausuren zu schaffen gemacht - die Abiturprüfungen mussten landesweit verschoben werden.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Goslar. Die heutigen Abitur-Prüfungen im Fach Politik liefen alles andere als glatt. In der Nacht auf den heutigen Donnerstag war es zu einem Einbruch in eine Goslarer Schule gekommen - es konnte nicht ausgeschlossen werden, dass sich jemand im Vorfeld Zugriff zu den Klausuren verschafft hatte. Dies führte landesweit zu einem Prüfungsstopp - zumindest zeitweise.



Wie die Polizei berichtete, waren in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag bislang unbekannte Tatverdächtige in ein Schulgebäude in Goslar-Baßgeige eingestiegen.

Gegen 3.50 Uhr hatte ein Wachmann ein offenstehendes Fenster am Gebäude eines Gymnasiums in der Bornhardtstraße bemerkt und die Polizei verständigt. Im Gebäude durchsuchten die Tatverdächtigen mehrere Räumlichkeiten und versuchten einen Tresor anzugehen. Einzelheiten zu möglichem Diebesgut seien der Polizei aktuell nicht bekannt.

Es konnte allerdings nicht ausgeschlossen werden, dass jemand auch die zu schreibenden Abitur-Klausuren in die Finger bekommen hatte. So folgte kurzerhand der Prüfungsstopp seitens des Niedersächsischen Kultusministeriums. Dies habe gegen kurz nach 6 Uhr den Sachverhalt mitgeteilt bekommen, die Schulen seien nach weiterer Klärung gegen 7:30 Uhr in Kenntnis gesetzt worden.

Erst mit Verzögerung


Es habe für diesen Fall bereits einen Plan B gegeben, kommentierte das Ministerium gegenüber der Presse. Dieser habe gegriffen und so hätten die Prüfungen dann auch mit einer Verzögerung geschrieben werden können. Es sei den Schülern auch freigestellt worden, die Klausuren am 8. Mai nachzuholen.

Für viele Schüler sei dies allerdings ein ziemlicher Schock gewesen, so heißt es in etlichen Medienberichten. So berichteten Schüler und Lehrer, dass die Klausuren teilweise schon ausgegeben worden und die Maßnahmen des Kultusministeriums nicht schnell genug erfolgt seien.

Kritisch dazu äußerte sich auch der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Christan Fühner:
„Das Kultusministerium hat heute gezeigt, dass es nicht in der Lage ist, kurzfristig auf Krisensituationen wie diese zu reagieren. Wenn Schülerinnen und Schülern erst innerhalb von Stunden neue Aufgaben vorgelegt werden und sie dann auch noch selbst entscheiden sollen, wie sie mit der Situation umgehen, zeugt das von einem äußerst schlechten Krisenmanagement des Ministeriums. Insbesondere die Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen – die ohnehin in der Abiturprüfungsphase enormen Stress ausgesetzt sind – sind heute die Leidtragenden.“


Zeugen gesucht


Die Polizei hat zu dem Einbruch die Ermittlungen aufgenommen und es werden Zeugen gesucht. Die Ermittler der Kripo interessieren sich in diesem Zusammenhang für Beobachtungen, insbesondere im Nahbereich der Schule, die mit dieser Tat in Verbindung stehen könnten. Hinweise nimmt die Polizei Goslar unter der Rufnummer (05321) 3390 entgegen.


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