Neues Gerät am Klinikum: Weniger Nebenwirkungen für Bestrahlungspatienten

von Christina Balder




Braunschweig. Zur Angst vor dem Krebs gesellt sich bei vielen Tumorpatienten auch die Angst vor den Nebenwirkungen der Behandlung. Ein neues Gerät am Städtischen Klinikum soll nun die Bestrahlung präziser und dadurch besser verträglich machen - eine echte Verbesserung für den Patienten, findet Chefarzt Dr. Wolfgang Hoffmann. Der neue Linearbeschleuniger kostet 2,75 Millionen Euro. Mit einer neuen Technologie kann man nun sogar Metastasen sozusagen herausoperieren, ohne ein Skalpell zu brauchen.

[image=12296]Manch einer nennt es eine große Investition. Hoffmann sagte: "Wir erweitern unser Waffenarsenal." Den Tumoren soll es an den Kragen gehen, die Patienten sollen aber so wenig Nebenwirkungen bemerken wie möglich. Das Gerät bestrahlt den Tumor aus mehreren Richtungen und erreicht so mit einer hohen Leistungen die Stellen, wo die Strahlen gebraucht werden, schont aber das umliegende, gesunde Gewebe. "Die Strahlentherapie darf sich nicht als nebenwirkungsfreie Heilmethode darstellen", sagte Hoffmann. "Aber mit diesem Gerät ist es wieder ein Stück besser geworden."

Der neue Linearbeschleuniger ersetzt ein 18 Jahre altes Gerät und ist damit das dritte seiner Art im Klinikum. Es bringt aber eine  neue Technologie mit: die Body-Stereotaxie. Mit hochdosierten Strahlen auf einen Punkt kann man Tumorgewebe gezielt zerstören. "Das verödete Gewebe wird dann vom Körper selbst abtransportiert - das ist dann wie herausoperiert, nur ohne Blut", erklärte Hoffmann.

Ulrich Markurth, Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums, lobte die Investition. "Es ist qualitativ und quantitativ ein Quantensprung", sagte er. Man könne nun mehr Patienten besser versorgen - und es zeige, dass das Klinikum nicht nur baulich und organisatorisch aufrüste, sondern auch, was die direkte Behandlung anbelangt. "Investitionen in den medizinischen Fortschritt sind wichtig", sagte auch Helmut Schüttig, der Geschäftsführer. "Dafür müssen andere Dinge auch mal zurückstehen."

Zusammen mit den Baukosten kommt das Klinikum auf 3,19 Millionen Euro, die der Linearbeschleuniger gekostet hat.


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