Nistkästen anbringen reicht nicht: Das müssen Vogelfreunde jetzt tun

Leider ist es mit dem Anbringen eines Nistkastens nicht getan. Es gibt noch viel mehr, auf das man achten muss.

Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Region. Der Sommer neigt sich dem Ende zu und der letzte Vogelnachwuchs hat das Nest verlassen. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt gekommen, um die Nistkästen für unsere gefiederten Freunde für die nächste Brutsaison vorzubereiten. Was neben dem Anbringen eines Kastens zu beachten ist, darüber informiert die NABU-Regionalgeschäftsstelle.



Nistkästen im Garten zu platzieren ist ein wichtiger erster Schritt. Doch eine Sache sollte man nicht vernachlässigen, so erklärt der NABU. Die Reinigung ist eine weitere wichtige Maßnahme, um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Vögeln und anderen Tieren im kommenden Jahr zu gewährleisten.

„Bei der Reinigung der Nistkästen sollten niemals scharfe chemische Reinigungsmittel oder Desinfektionsmittel verwendet werden. Außerdem sollten Handschuhe und bei Bedarf auch eine Maske getragen werden“, betont Josefine Stangenberg, Leiterin der NABU-Regionalgeschäftsstelle Südost-Niedersachsen. „Es genügt die alten Nester zu entfernen und dabei Parasiten wie Vogelflöhe, Milben und Zecken zu beseitigen, um einen übermäßigen Befall der Vogelbrut im kommenden Jahr zu verhindern. Anschließend sollte der Kasten gründlich ausgekehrt werden. Bei starkem Parasitenbefall kann klares Wasser und gegebenenfalls etwas Sodalauge zum Ausspülen verwendet werden.“ Nach der Reinigung sollte der Kasten gut trocknen können. Wichtig ist, dass der Nistkasten nicht unseren Hygienevorstellungen von der eigenen ‚guten Stube‘ entsprechen muss.

Achtung, Bewohner


Bei der Reinigung des Nistkastens sollte man auf Überraschungen gefasst sein. Die NABU-Mitarbeiterin empfiehlt daher, bei den zu kontrollierenden Nistkästen kurz anzuklopfen, um mögliche Bewohner - wie Hasel- oder Waldmaus - zu warnen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Behausung zu verlassen. So kann man sich manchen unliebsamen Schrecken ersparen.

Auch der Siebenschläfer hält sich häufig in Vogelnistkästen auf. Das Verhältnis zu den gefiederten Hausbesitzern ist in der Regel unproblematisch, da der Siebenschläfer die Vogelbehausungen meist erst dann aufsucht, wenn die Vögel ausgeflogen sind. Zur Überwinterung ab Ende Oktober ziehen die Siebenschläfer allerdings lieber in frostfreie Erdhöhlen.

Neue Kästen anrbingen


Auch wer neue Nistkästen aufhängen will, sollte nicht bis zum Frühjahr warten. Viele Vögel, die die kalte Jahreszeit bei uns verbringen, suchen in kalten Herbst- und Winternächten mangels natürlicher Höhlen und Nischen Schutz in den künstlichen Nisthilfen.

Anregungen für verschiedene Nistkastentypen erhalten Interessierte das ganze Jahr über in der NABU-Regionalgeschäftsstelle Südost-Niedersachsen in Salzgitter. Dort finden sie eine reich bestückte Nistkastenausstellung, die die große Auswahl der Nistkastenvielfalt widerspiegelt. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit verschiedene Nistkastentypen zu erwerben. Für alle, die selbst aktiv werden möchten, gibt es die Broschüre „Wohnen nach Maß - Nisthilfen und Quartiere für Vögel, Fledermäuse, Igel und Insekten“ sowie weiteres Informationsmaterial zu verschiedenen Naturthemen. Die NABU-Regionalgeschäftsstelle Südost-Niedersachsen ist dienstags von 10 -12 und 13 -15 Uhr sowie nach Vereinbarung unter 05341-3054460 geöffnet. Die Geschäftsstelle ist in der Konrad-Adenauer-Straße 25, 38226 Salzgitter zu finden.


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