Klatsche für E-Autos - Neue Zahlen zeigen was die Deutschen wollen

Erst fordert CDU-Chef Merz eine Reduzierung des Bahnangebotes und jetzt auch noch das. Kann die Mobilitätswende so gelingen?

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Elektroauto an einer Ladestation (Archiv)
Elektroauto an einer Ladestation (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Kann so die Mobilitätswende gelingen? Nur 15,3 Prozent der Deutschen würden sich beim nächsten Autokauf für ein Elektroauto entscheiden. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag des Nachrichtenmagazins "Focus". Und dann auch noch das: CDU-Chef Merz fordert weniger Züge auf Deutschlands Bahnstrecken.



18,4 Prozent der Deutschen würden der Umfrage nach ein Fahrzeug mit Hybrid-Antrieb wählen. Dagegen würden 34,9 Prozent einen Verbrenner kaufen, 21,6 Prozent gaben an, kein Auto kaufen zu wollen. Am höchsten ist der Anteil der potenziellen E-Auto-Käufer bei Grünen-Wählern: Hier gaben 29,4 Prozent an, einen Stromer kaufen zu wollen, am niedrigsten ist er bei BSW- (6,6 Prozent) bzw. AfD-Anhängern (8,1 Prozent).

Verbrenner-Aus soll gekippt werden


In der Focus-Umfrage sprachen sich 45,5 Prozent der Deutschen dafür aus, das von der Europäischen Union für 2035 beschlossene Verbrenner-Aus wieder zu kippen, 29,5 Prozent sind dagegen. Der Blick auf die Parteienpräferenzen zeigt, wie kontrovers das Thema in der Bevölkerung bewertet wird: Anhänger der Union, die sich für eine Umkehr des Verbrenner-Aus einsetzt, begrüßen den Vorstoß klar (59,1 Prozent), ebenso AfD- (60,3 Prozent) und BSW-Wähler (61,5 Prozent). Besonders kritisch bewerten es hingegen die Wähler der Linkspartei (56 Prozent) und der Grünen (61 Prozent), die den Vorstoß zur Rettung des Verbrenners für schlecht halten. Bei SPD-Anhängern halten sich beide Positionen die Waage (36,8 Prozent dafür, 35,9 Prozent dagegen). Insa befragte für die Erhebung 1.002 Personen zwischen dem 12. und 15. Juli.

Fast zeitgleich zu diesen Umfrageergebnissen diskutiert man in Deutschland über eine Einschränkung des Bahnangebotes. CDU-Chef Friedrich Merz hatte gefordert, weniger Züge einzusetzen, "damit das reduzierte Angebot wieder zuverlässig erbracht werden kann." Dafür bekam er sowohl Zuspruch vom Fahrgastverband Pro Bahn, als auch Kritik von Bundeskanzler Olaf Scholz.


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