Orange Days: Eine ganze Region setzt ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Am heutigen Mittwoch ist "Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen“.

von


Symbolbild
Symbolbild | Foto: Pixabay

Region. In der gesamten Region setzen Städte und Gemeinden am heutigen "Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“, mit verschiedenen Aktionen ein Zeichen. So werden dieser Tage unter dem Motto "Orange the World" beispielsweise Gebäude in Wolfsburg und Braunschweig in Orange leuchten. Auch Frauenhäuser und Beratungsstellen beteiigen sich mit verschiedenen Aktionen.


Jede dritte Frau wird in ihrem Leben Opfer von Gewalt, jede vierte innerhalb der Partnerschaft, sagt der Polizeivizepräsident der Polizeidirektion Braunschweig, Roger Fladung, in einem Facebook-Video zum heutigen internationalen Aktionstag gegen Gewalt an Frauen. Laut einer Statistik des Bundeskriminalamts wurden im Jahr 2019 insgesamt 141.792 Opfer von vollendeten und versuchten Delikten der Partnerschaftsgewalt erfasst. Über 114.000 davon waren weiblich. 301 Frauen starben bei diesen Übergriffen. Die UN-Kampagne „Orange the world“ findet jährlich zwischen dem 25. November, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und dem 10. Dezember, dem internationalen Tag der Menschenrechte statt. Weltweit wird an diesen Tagen mit Aktionen auf Gewalt an Frauen aufmerksam gemacht. Die Farbe Orange wurde von den Vereinten Nationen als Symbol für eine gewaltfreie Welt für Frauen eingeführt und soll ein sichtbares Zeichen setzen um auf dieses noch immer tabuisierte Thema aufmerksam zu machen. Auch in vielen Städten unserer Region.

Koordinierungsstelle der Region geht online


Passend zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen geht die interdisziplinäre Koordinierungsstelle Häusliche Gewalt (iKOST HG) heute mit ihrem Internetauftritt "online". Wie die Polizeidirektion Braunschweig berichtet, wurde die iKOST HG im Jahre 2018 für die Region Braunschweig gegründet. Sie ist ein Zusammenschluss von 51 fachlichen Organisationen, Institutionen und Einrichtungen, die in unterschiedlicher Weise mit dem komplexen Thema häuslicher Gewalt konfrontiert sind.


"Mit dem Internetauftritt soll die iKOST HG ein Gesicht in der digitalen Welt bekommen, um weitere Synergieeffekte zu schaffen, die es ermöglichen, die gemeinsame Intervention gegen häusliche Gewalt sowie Maßnahmen und Vernetzungsstrukturen für die Region Braunschweig fortzuentwickeln und neue Impulse für Verbesserungen zu initiieren", so Frank Hellwig, Geschäftsführer der IKOST HG.


Ein Projekt der Koordinierungsstelle ist unter anderem der Aufbau eines strukturierten flächendeckenden und einheitlichen interdisziplinären Fall- und Hochrisikomanagements. Mit der Forderung nach flächendeckender Täterberatung und der Initiierung von Fortbildungen für die ersten Ansprechpersonen in Interventionsstellen aus Polizei-, Schul- und Sozialwesen, sollen für die Region Braunschweig einheitliche Standards geschaffen werden.


Länder konferieren zu Gewalt und Stalking


In diesem Zusammenhang richtet die Polizeidirektion Braunschweig gemeinsam mit dem LKA Niedersachsen ein bundesweites Arbeitstreffen aus, das heute und morgen per Videokonferenz unter Beteiligung aller Bundesländer sowie Österreich und der Schweiz durchgeführt wird. Die Wichtigkeit der Thematik ließ keinen Aufschub zu und wurde daher in den digitalen Raum verlagert. Aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen und den Erfahrungen, die bereits im Rahmen der länderübergreifenden Zusammenarbeit bei der Bearbeitung und Bewertung von Gefährdungslagen in Folge von Gewalteskalationen (zum Beispiel nach Häuslicher Gewalt, Stalking, bei Gewalt im Namen der Ehre) gemacht werden konnten, werden die Ergebnisse und Erfahrungen der Tagung auch in die Arbeit der iKOST HG mit einfließen.


mehr News aus der Region


Themen zu diesem Artikel


Kriminalität Polizei