Peine. Nach zwei Jahren Corona-Abstinenz hat der DRK-Kreisverband wieder eine Kreisversammlung in Präsenz abgehalten. Bei der Veranstaltung im Junggesellenzelt sei ein insgesamt positives Fazit des vergangenen Jahres gezogen worden, teilte das DRK am heutigen Montag mit.
Der Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Peine Ralf Niederreiter berichtete von positiven Geschäftszahlen, mit welchen im Wirtschaftsplan für 2021 nicht gerechnet wurde. Kreisverbands-Präsident Hans-Jürgen Ossenberg war mit der Beteiligung von 20 der insgesamt 29 DRK-Ortsvereine im Landkreis zufrieden. In ihrem Grußwort zählte die erste Kreisrätin Bettina Conrady das große Spektrum des DRKs in Peine auf. Sie betonte dabei die gute Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis und dem DRK.
Politik war vertreten
Andreas Meier (CDU) hob ebenfalls die Arbeit des DRK im Landkreis Peine hervor, er sprach auch im Namen von Christoph Plett. Julius Schneider, neu gewählter Landtagsabgeordneter (SPD), berichtete über drei, für den Landkreis wichtige, Punkte aus der ersten konstituierenden Sitzung des Landtages - eine deutliche Erhöhung der jährlichen Investitionsmittel für Kliniken, bessere personelle Ausstattung in den Schulklassen und allgemeine Sanierung der alten Gebäude (z. B. Polizeiwache) oder Neubauten. Überdies betonte er: "Wo Ehrenamt stark ist, wirkt sich das positiv auf die Gesellschaft aus."
Im weiteren Verlauf der Kreisversammlung stand die ehrenamtliche Arbeit im Mittelpunkt. Swaantje Bellmann, Cristian Draghici, Andreas Janzen und Frank Schneider wurden als neue Helfer der Bereitschaft auf die sieben Grundsätze des Roten Kreuzes vereidigt. Jana Stolzke wurde als neue Vorsitzende des Ortsvereins (OV) Edemissen begrüßt. Christa Buchholz (Vorsitzende) und Rosemarie Thunich (Schatzmeisterin) wurden aus dem OV Solschen verabschiedet, die beiden Positionen konnten erfreulicherweise mit Silke Hülsing und Katja Buchholz wieder besetzt werden, welche ebenfalls begrüßt wurden.
Zahlreiche Auszeichnungen
Außerdem wurde Birgit Leithäuser als neue Schatzmeisterin des OV Wipshausen vorgestellt. Geehrt wurden Renate Knoblauch, die für ihre 35-jährige Tätigkeit im OV Eixe die Auszeichnungsschleife des Roten Kreuzes erhielt, ebenso Helga Landsberg (OV Ölsburg) und Heidrun Saemann (OV Dungelbeck), die für ihre jahrelange ehrenamtliche Tätigkeit eine Urkunde und Blumen überreicht bekamen. Carolin Rössel wurde für ihre sehr großes Engagement in der Bereitschaft mit der Landesverdienstmedaille des DRK ausgezeichnet. Rössel ist zwar "erst" seit 2011 dabei, hat aber in dieser Zeit und in ihrem jungen Alter schon so viel geleistet, dass Gräfin Hardenberg bei der Ehrung die Worte "groß" und "außergewöhnlich" gar nicht oft genug sagen konnte, wie das DRK mitteilte.
Kreisbereitschaftsleiter Oliver Kretschmer berichtet über 33 Einsätze der gesamt 61 aktiven Mitglieder im Jahr 2021 und etliche Corona-Einsätze wie z. B. Abstrich-Entnahmen und Materiallogistik. Als größter Einsatz stand der Betreuungseinsatz in Bad Neuenahr-Ahrweiler im Mittelpunkt, welchen er den Anwesenden mit beeindruckenden Bildern veranschaulichte.
Corona noch immer ein Thema
Als Besonderheiten im Jahr 2021 nannte Ralf Niederreiter unter anderem die Corona-Pandemie, welche in beiden Pflegeeinrichtungen Ausbrüche verursachte und dadurch bedingt auch hohe Personalausfälle. Die Kleider-Shops mussten schließen, die Erste-Hilfe-Ausbildung unterbrochen werden. Als positiven Nebeneffekt erwähnte er aber auch die Umstellung auf internetbasierte Lösungen. Außerdem betrieb das DRK zusammen mit dem ASB Peine von Januar bis September 2021 eine Impfstrecke im Impfzentrum Peine. Wie der DRK-Geschäftsführer zudem erfreut berichtete, wurde in den Pflegeheimen die Umsetzung des DRK-Reformtarifs begonnen. Ein großes Problem sei weiter der eklatante Fachkräftemangel, sagte Ralf Niederreiter.
Der Rotkreuz-Kreisverband betreibt mit dem Seniorenzentrum Edemissen und dem Haus am Stadtpark in Peine zwei Pflegeheime. Der DRK-Geschäftsführer richtete sich, wie bereits 2019, mit einem dringenden Denkanstoß an die Politik, um nicht in absehbarerer Zeit die Zahl der Bewohner senken zu müssen, weil nicht genug Fachpersonal zur Verfügung steht. "Ich schlage vor, die Pflegefachkraftquote von 50 auf 40 Prozent abzusenken, damit die Anbieter in dieser Zeit neue Fachkräfte ausbilden können", sagte er. "Wir haben gute Pflegehelfer, die eine vorübergehende Lücke in den Heimen durchaus schließen könnten", ergänzte Niederreiter. "Derzeit profitieren nur die Zeitarbeitsfirmen."
Gegen Ende stand die Neuwahl an
Unter TOP 11 war die Wahl des Präsidiums vorgesehen. Ein Großteil des bisherigen Präsidiums stand zur Wiederwahl. So wurden Präsident Hans-Jürgen Ossenberg, stv. Präsidentin Ulrike Gräfin von Hardenberg, Schatzmeister Andreas Uibel, Justiziar Ewald Lambertz, Kreisverbandsarzt Andreas Altrock, und Beisitzer Roland Schönaich wiedergewählt. Neu als Beisitzerinnen wurden Iris Bleil und Dunja Hauchstein gewählt. Herr Ossenberg verabschiedete Frau von Schwartz in Abwesenheit nach 16 Jahren Präsidiumsarbeit "Das DRK ist Frau von Schwartz zu großem Dank verpflichtet. Wir werden ihr diesen Dank in geeigneter Weise aussprechen." Außerdem wurde Frau Jürgens-Hermsdorf nach 4 Jahren mit einem Präsent aus dem Präsidium verabschiedet.
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