Femizid – Frauen machten auch die schlimmste Form von Gewalt gegen Frauen aufmerksam

Laut Verein stirbt jeden dritten Tag eine Frau aufgrund von Gewalt durch ihren (Ex-) Partner

Am Samstag fand in Peine eine Veranstaltung zum Thema Femizid statt.
Am Samstag fand in Peine eine Veranstaltung zum Thema Femizid statt. | Foto: ASF Peine

Peine. Rot glänzend standen 122 Paar Frauenschuhe in der September-Sonne der Peiner Fußgängerzone. Die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen Peine hat in Zusammenarbeit mit dem Frauenhaus Peine und dem Peiner Verein Heckenrose die Aktion veranstaltet. Bedrückend sei dabei, dass diese Schuhe symbolisch für tote Frauen stehen – getötet von ihren (Ex-) Partnern oder Ehemännern. Jeden dritten Tag eine Frau, in Deutschland. So sagt es die Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2018.


Nein, es geht hier nicht um Täter mit Migrationsbiografie. Es geht um Gewalt gegen Frauen in der höchsten Form, eine Frau wird getötet, weil Sie eine Frau ist: Femizid. „Die ersten drei Monate nach einer Trennung sind für die Frauen am gefährlichsten, an diesem Punkt wirkt das Frauenhaus,“ weiß Nicole Reinert, stellvertretende Vorsitzende des Peiner Frauenhaus e.V. „ebenfalls sind Frauen zu dem Zeitpunkt gefährdet, an dem Tätern die Endgültigkeit der Trennung tatsächlich bewusst wird. Dies kann auch erst zu einem viel späteren Zeitpunkt sein!“
Das Peiner Frauenhaus bietet von Gewalt betroffenen Frauen nicht nur Schutz, sondern auch ein umfassendes Beratungs-Angebot zur Risikoeinschätzung und weiteren Entwicklung zwischen Täter und Opfer. Der Verein Peiner Frauenhaus e.V. ist ebenfalls Träger der BISS-Beratungsstelle bei häuslicher Gewalt und der Kontakt- und Beratungsstelle Heckenrose bei sexualisierter Gewalt gegen Frauen, Jungen und Mädchen.

Petra Karger, Dipl. Sozialpädagogin der Beratungsstellen macht ausdrücklich darauf aufmerksam, „dass sich die Angebote auch an Jungen und Männer richten und auch für Angehörige oder Betreuungspersonen die Möglichkeit angeboten wird, Verdachtsmomente anonym zu besprechen und Hilfestellungen im Umgang mit der Situation zu bieten“. Die Initiative, mit dieser gemeinsamen Aktion mit den Beratungsstellen zu Femizid und Gewalt gegen Frauen zu sensibilisieren und das Thema auch zu visualisieren, ging von der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen des SPD Unterbezirks Peine aus. Bereits Anfang des Jahres wuchs die Idee mit den roten Schuhen.

Zwischen den Schuh-Paaren haben die Frauen weißen Tafeln verteilt, diese Tafeln geben dreißig Tathergänge wieder, manche aus Nachbarstädten. Wibke Schlimme, Vorsitzende der ASF Peine sagt hierzu „Es ist wichtig das Bewusstsein zu wecken, dass Gewalt gegen Frauen in allen Gesellschaftsschichten passiert und manchmal eben auch direkt nebenan.“ Schlimme sieht es daher als gesamtgesellschaftliche Aufgabe das Thema kontinuierlich aufzugreifen und auch auf Beratungs- und Hilfsangebote für Betroffene hinzuweisen!
Das Peiner Frauenhaus erreichen Sie rund um die Uhr unter der Nummer: 05171/55557 www.frauenhaus-peine.de.




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