Peine. „Sommerwetter, starker Wind aus Süden, Gewitterfront ist angekündigt, Getreideernte läuft im vollen Umfang“ - Um sich in das Übungsszenario einzufinden, war bei der Kreisfeuerwehr Peine Fantasie nötig, da das tatsächliche Wetter am heutigen Samstag stark abwich.
Dennoch absolvierten die ungefähr 100 Feuerwehrmitglieder aus den Gemeinden Edemissen, Vechelde und Wendeburg die Übung gekonnt und mit viel Spaß. Unterstützt wurden sie von der Ortsfeuerwehr Eddesse, dem Einsatzleitwagen des Landkreises sowie dem DRK- Verpflegungszug, der für das Mittagessen sorgte.
Die Feuerwehrleute probten für den Ernstfall - die Bekämpfung eines Flächenbrandes. Foto:
Zugführer Frank Tschirner hatte folgendes Übungsszenario vorgegeben: „In der Gemarkung Eddesse nähe Flurbezeichnung Schweineweide ist bei Arbeiten ein Mähdrescher in Flammen aufgegangen. Die Ortswehren Eddesse, Dollbergen und Dedenhausen bekämpfen diesen Brand.
Durch den starken auffrischenden Wind läuft das Feuer über den Wirtschaftsweg in die Waldgebiete (vorrangig Fichtenkiefernbestand) und findet dort genügend Nahrung um sich schnell auszubreiten. Der Einsatzleiter fordert über Funk dringend Verstärkung an.
Die Bereitschaftszüge der Kreisfeuerwehrbereitschaft Ost Wassertransport und Personalreserve sowie der Einsatzleitwagen, die sich zu einer Ausbildung im Kreisgebiet befinden, werden umgehend von der Leitstelle alarmiert.“
Die Feuerwehrleute üben den Aufbau der Wasserversorgung. Foto:
Den anrückenden Einheiten bot sich durch den Einsatz von Pyrotechnik ein realistisches Bild: aus dem Waldstück stiegen Rauchschwaden auf. Die erste Herausforderung bestand darin, die Einsatzfahrzeuge so abzustellen, dass die Wege befahrbar blieben und man sich nicht selbst im Weg stand. Löschwasser wurde aus einem Brunnen gefördert, der zur Beregnung der Felder dient. Eine weitere Wasserentnahmestelle wurde eingerichtet und im Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen ständig aufgefüllt. Das Feuer im Waldstück wurde von zwei Seiten bekämpft, also im Zangenangriff bezwungen. Die im Wald gelegene Schaltzentrale des Wasserwerks wurde abgeriegelt und vor den Flammen geschützt.
Für jeden Zug wurde ein Beobachter abgestellt, der auf Fehler achten sollte, damit später daraus gelernt werden kann. Besonderes Übungsziel war die Zusammenarbeit und gemeinsame Absprache der beiden Fachzüge, die nur durch Praxis zu erreichen ist. „Dass sie Schläuche rollen können, weiß ich, sie sollen miteinander reden!“ fasst Tschirner den Auftrag zusammen.
Das Übungsziel wurde erreicht, die Handgriffe saßen und auch die Kommunikation funktionierte: Zug- und Gruppenführer besprachen ihre Maßnahmen und stimmten sich ab. Kreisbrandmeister Rüdiger Ernst und der stellvertretende Kreisbrandmeister und Abschnittsleiter Ost Martin Ahlers beobachteten die Übung und zeigten sich mit den erbrachten Leistungen zufrieden.
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