Klinikum Peine hat Unterstützung aus Tunesien bekommen

Zehn Pflegekräfte aus dem nordafrikanischen Land wurden rekrutiert. Zunächst durchlaufen diese eine Anerkennungsphase.

Die Pflegekräfte aus Tunesien wurden im Klinikum begrüßt.
Die Pflegekräfte aus Tunesien wurden im Klinikum begrüßt. | Foto: Klinikum Peine

Peine. Am letzten Freitag sind zehn tunesische Pflegefachkräfte nach Peine gekommen, um im Klinikum zu arbeiten. Am heutigen Dienstag wurden sie von Geschäftsführer Dr. Dirk Tenzer und Pflegedirektor Florian Hinz begrüßt, bevor sie ihre Dienste auf Station antraten. Das berichtet die Klinikum Peine gGmbH in einer Pressemitteilung.



„Nach wie vor ist der Bedarf an Pflegefachkräften in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sehr hoch“, berichtet Pflegedirektor Florian Hinz. Die personelle Belastungssituation sei nicht zuletzt durch die Covid-Pandemie verstärkt worden. "Natürlich übernehmen wir unsere Auszubildenden nach ihrem erfolgreichen Examen immer sehr gerne und freuen uns über jede externe Bewerbung. Trotzdem benötigen wir zusätzliche Pflegefachkräfte, um unseren Patienten und Patientinnen auch weiterhin eine qualitativ gute Versorgung zu bieten“, so Hinz weiter.

Anerkennungsphase bis August


Aus diesem Grund hat sich das Klinikum Peine dazu entschieden, in diesem Jahr neue Wege zu gehen und ausländische Pflegefachkräfte einzustellen. „Durch die Zusammenarbeit mit einer Braunschweiger Agentur ist es uns gelungen, zehn Pflegefachkräfte aus Tunesien zu rekrutieren“, teilt Hinz mit. Die neuen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind alle dreijährig ausgebildet und qualifizierte Pflegefachkräfte. Da die Pflegeausbildung in allen Ländern unterschiedlich ist, benötigen die tunesischen Pflegefachkräfte hier in Deutschland eine Anerkennung. Während dieser Anerkennungsphase arbeiten die sie als Hilfskräfte im Klinikum Peine. Die Anerkennung schließt mit einer theoretischen und praktischen Prüfung im August ab. Anschließend werden sie im Klinikum Peine als examinierte Pflegefachkräfte tätig sein.

Pflegedirektor Florian Hinz.
Pflegedirektor Florian Hinz. Foto: Klinikum Peine


Während der Einarbeitungs- und Anerkennungsphase stehen jeder tunesischen Pflegefachkraft bis zu zwei zugeordnete Mentoren auf der Station zur Seite. „Durch diese intensive Begleitung wird ein qualitativ guter Wissenstransfer erfolgen, so werden sie schnell ein Teil vom Team sein“, ist sich Hinz sicher. „Wir möchten, dass sich die Tunesier hier schnell wohl fühlen und sicher in ihrem beruflichen Alltag werden. Deshalb ist für uns eine gute Integration so wichtig. Natürlich wünschen wir uns, dass die gewonnenen Pflegefachkräfte dann auch bei uns bleiben“, macht der Pflegedirektor deutlich.

Integrationsbeauftragte gefunden


Mit Pia Cybulko, einer langjährigen examinierten Pflegefachkraft im Klinikum Peine, hat das Krankenhaus eine sehr engagierte Integrationsbeauftragte gefunden. Sie wird Ansprechpartnerin vor Ort sein und für diese Aufgabe teilweise freigestellt werden. „Es sind unter anderem Supervisionen und Feedback Gespräche geplant, um einen regelmäßigen Austausch zu ermöglichen, Sorgen und Probleme zeitnah anzusprechen und Lösungen zu finden. Natürlich ist die Pflegedirektion wie bei allen Pflegekräften im Haus ebenso Ansprechpartner“, so Hinz.

Neben der Einarbeitung auf Station wird die Sprache ein wichtiger Aspekt bei der Integration sein. Derzeit liegt das sprachliche Niveau der tunesischen Pflegefachkräfte bei B1/B2. Um das zu erweitern, arbeitet das Klinikum Peine mit der Kreisvolkshochschule zusammen. Dort werden Sprachkurse angeboten, mit denen die ausländischen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen das Niveau C1 erreichen werden. C1 bedeutet, dass ein breites Spektrum anspruchsvoller längerer Texte verstanden und sich dementsprechend auch ausgedrückt werden kann.

„Um die gesellschaftliche Anbindung zu fördern, haben wir im Klinikum Peine weitere engagierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die Kontakte zu hiesigen Sportvereinen herstellen werden. Zusätzlich sind bereits Stadtrundgänge geplant, um Land und Örtlichkeiten kennenzulernen; auch der Kontakt zu einer Moschee wurde hergestellt“, berichtet Hinz. Für die ersten Monate hier in Deutschland wohnen die Tunesier auf dem Klinikgelände im Wohnheimgebäude. Dafür wurden zehn möblierte Einzelzimmer hergerichtet. In den Gemeinschaftsküchen kann zusammen gekocht werden.

Kräfte von den Philippinen kommen


„Zum Ende des Jahres freuen wir uns dann auf 13 philippinische Pflegefachkräfte, welche unsere Pflegeteams vor Ort zusätzlich stärken werden. Wir sind sehr stolz, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Klinikum Peine so offen und zugewandt sind, diesen neuen Weg gerne mitgehen und unterstützen“, so Pflegedirektor Florian Hinz abschließend.


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