Peine. Auf seiner Sitzung am heutigen Donnerstag stimmte der Stadtrat dem Vorschlag der Verwaltung zu, die Hertha-Peters-Brücke in der Südstadt einer Belastungsprobe zu unterziehen.
Die hölzernen Teile der Brücke sind von einem destruktiven Pilz befallen. Die Belastungsprobe soll die Entscheidungsgrundlage dafür darstellen, ob die Brücke saniert oder neu gebaut werden soll. Die SPD hatte die Sanierung befürwortet, die CDU sah das Vorhaben kritisch.
Ingenieure, die sich auch auf der Sitzung äußerten, hatten das Bauwerk untersucht und waren zu dem Schluss gekommen, dass die Sanierung der Brücke machbar und sinnvoll sei.
Aktualisierung: So lief die Debatte
"Ich wünsche eine sachliche Diskussion", mahnte die Ratsvorsitzende Gabriele Handke an, als sie den die Brücken betreffenden Tagesordnungspunkt aufrief. Sie wurde nicht enttäuscht.
Dr. Ingo Reinhardt (CDU) griff in einem Wortbeitrag die Einschätzung der Sachverständigen auf, nach der insbesondere der baulicheHolzschutz des Brücke verbessert werden müsse, um das Bauwerk zu erhalten. Baulicher Holzschutz stellt sicher, dass das Holz trocken bleibt und kein Pilzbefall auftritt.
Pilzbefallen: Die Hertha-Peters-Brücke. Foto: Frederick Becker
Reinhardt zeigt sich skeptisch, ob der konstruktive überhaupt zu gewährleisten sei. "Ich habe Furcht, dass sich die Sanierung als verschleierter Neubau herausstellt", meinte er.
Laut Experten müssen Teile der Brücke ausgetauscht werden, es sei allerdings möglich, sie dauerhaft zu sichern.
Dietmar Meyer, der Chef der SPD-Fraktion, erklärte dass er dem Vorschlag der Verwaltung zustimmen wolle, weil laut Gutachten eine Sanierung möglich sei. Eine Sanierung sei die beste Option.
Dr. Rainer Döring von der FDP monierte, dass die Verwaltung schon seit 2013 vom Pilz in der Brücke gewusst habe. "Man hätte viel früher handeln müssen, um Kosten zu sparen". Stadtrat Tarrey entgegnete, dass der Kenntnisstand über das Ausmaß der Baufälligkeit sich mit der Zeit vertieft habe.
Die Grünen wiesen darauf hin, dass noch bis zum kommenden Jahr Haftungsansprüche bestünden. Die Brücke wurde 1988 errichtet. Sie rieten zur Eile, um etwaige Schadenersatzansprüche noch rechtzeitig geltend machen zu können.
Der Rat folgte dem Verwaltungsvorschlag
Die Abstimmung wurde, einem Antrag der CDU folgend, namentlich durchgeführt, nicht mit Handzeichen. 24 Ratsmitglieder stimmten für die Belastungsprobe, 13 waren dagegen. Es gab eine Enthaltung.
Die Probebelastung wird voraussichtlich im April erfolgen und Kosten im Bereich von 47.000 Euro verursachen. Die Auswertung soll im Mai oder Juni vorliegen.
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