Tag der seelischen Gesundheit: arCus lud zu Film und Diskussion


Nadja Stehlin, Claudia Brasse, Mathias Reisewitz und Zita Werner vom Organisationsteam des Peiner Bündnisses gegen Depression. Foto: Landkreis Peine
Nadja Stehlin, Claudia Brasse, Mathias Reisewitz und Zita Werner vom Organisationsteam des Peiner Bündnisses gegen Depression. Foto: Landkreis Peine | Foto: Landkreis Peine

Peine. Peine. Die arCus Kontaktstelle lud zu Film und Diskussion anlässlich des Internationalen Tages der seelischen Gesundheit ein. Darüber berichtet der Landkreis Peine in einer Pressemitteilung.


"Die Mitte der Nacht ist der Anfang vom Tag" lautet der Titel eines Dokumentarfilms über das Leben von fünf Menschen mit Depression. Anlässlich des Internationalen Tages der Seelischen Gesundheit, der jedes Jahr am 10. Oktober gewürdigt wird, organisiert das regionale „Bündnis gegen Depression“ die „Peiner Wochen der seelischen Gesundheit“ zum diesjährigen Motto: „Tag & Nacht – (Bi-) Polaritäten des Lebens“.

In diesem Rahmen lud die arCus Kontaktstelle zum gemeinsamen Schauen und anschließender Diskussion ein. Zwei Betroffene berichteten dabei im Podium von ihren eigenen Erfahrungen. „Wie eine Depression ist, das kann man jemandem, der es nicht selbst erlebt hat, nur schwer erklären“, so eine Teilnehmerin des Filmabends. Der Film zeige jedoch sehr viele Aspekte des Fühlens und Erlebens in einer solchen Krankheitsphase auf, so waren sich die betroffenen Teilnehmenden einig. „Der Film zeigt eindrücklich wie unterschiedlich der Weg im Umgang mit der Erkrankung für jeden Einzelnen aussieht“, so Mathias Reisewitz. „Viele ziehen sich sehr stark zurück und bauen eine Mauer auf. Diese Mauer wieder zu durchbrechen ist sehr schwierig, Therapie kann hierbei unterstützen“, erklärt Zita Werner.

Viele Alternativen möglich


Die Diskussion zeigt, dass jeder selbst für sich erfahren und entscheiden muss, ob er den Weg mit oder ohne Medikamente und/oder Psychotherapie gehen kann oder will. Es gibt daneben viele weitere Möglichkeiten, um mit der Erkrankung umzugehen. So können Ergo-, Kunst- und Musiktherapie, alternative Heilmethoden oder der Besuch einer Selbsthilfegruppe für Betroffene hilfreich sein. „An erster Stelle steht jedoch die Akzeptanz der Erkrankung und in der Folge sollte eine möglichst gute Aufklärung über die Erkrankung und die bestehenden Möglichkeiten im Umgang damit erfolgen. Hierfür bietet arCus derzeit erneut einen Psychoedukationskurs an, an dem Interessierte noch kurzfristig teilnehmen können“, gibt Nadja Stehlin vom Organisationsteam an.

Eine rege Diskussion rund um die Vor- und Nachteile einer Einnahme von Antidepressiva und anderen Psychopharmaka kommt am Ende zu diesem Schluss: Depressionen sind eine ernstzunehmende Angelegenheit, Betroffene benötigen Unterstützung um selbst Experten ihrer eigenen Erkrankung zu werden und einen guten Umgang damit zu erreichen. Angehörige sind oft überfordert und sollten ebenfalls unterstützt werden. „Dafür ist jedoch eine zunehmende Entstigmatisierung dringend nötig – das Thema Depression und allgemein psychische Erkrankungen muss aus der Tabuzone geholt und offen darüber gesprochen werden!“, schließt Claudia Brasse vom Gesundheitsamt.

Die Wochen der seelischen Gesundheit bieten noch folgende Veranstaltungen an:



  • Sonntag, den 14. Oktober 18, 10 Uhr – Ökumenischer Gottesdienst in der Friedenskirche, Gunzelinstraße 29c, Peine

  • Dienstag, den 16. Oktober 18, 18 bis 20 Uhr – Trialog Forum Psychische Gesundheit, Gemeindehaus der Friedenskirche, Eichendorffstraße 6, Peine

  • Donnerstag, den 18. Oktober 18, 17.30 Uhr bis 19 Uhr – Vortrag/Austausch „Depression & Co.: Zurück in den Job oder ab in die Rente?“, Veranstaltungsraum KIDZ der Stadtwerke, Woltorfer Straße 64, Peine

  • Montag, den 15. Oktober 18, 10 bis 11.30 Uhr geht der Kurs „Psychoedukation bei depressiven Erkrankungen“ in der arCus Kontaktstelle, Ilseder Straße 39, Peine weiter.


Anmeldung und Infos unter: 05171 / 591250. Alle Veranstaltungen sind kostenlos – Spenden sind jederzeit Willkommen.


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