Theatergastspiel für Jugendliche zum Thema Radikalisierung


Schauspieler Alexander Prizkau spielte bestritt das Stück komplett alleine. Foto: Landkreis Peine
Schauspieler Alexander Prizkau spielte bestritt das Stück komplett alleine. Foto: Landkreis Peine | Foto: Landkreis Peine

Peine. Was bringt junge Menschen dazu, in radikale Gruppen zu geraten? Dieser Frage gingen kürzlich rund 80 Schüler im Rahmen eines Theatergastspiels, organisiert von der Kreisjugendpflege des Jugendamtes Peine in Kooperation mit der Stadtjugendpflege Peine sowie dem Schlosstheater Celle, nach. Darüber berichtet jetzt der Landkreis Peine.


„Es ist gelungen, ein Theatergastspiel für Jugendliche mit dem Titel ‚Jihad Baby‘ von Daniel Ratthei in den Landkreis zu holen“, freut sich Kreisjugendpflegerin Inge Will. Das Stück erhielt 2016 den niederländisch-deutschen Kinder- und Jugendtheaterpreis Kaas & Kappes. Es handelt von einem 16-jährigen deutschen Jugendlichen, der sich zum Islam hingezogen fühlt und nach und nach in eine radikale salafistische Gruppe gerät. Im Fokus stehen dabei ganz gewöhnliche Sehnsüchte, dem Wunsch nach Respekt, nach Sinn und Zugehörigkeit. Also Vieles, was Jugendliche und junge Erwachsene bewegt.

Nachgespräch mit den Jugendlichen spielt entscheidende Rolle


„Eine großartige und beeindruckende Leistung des 29jährigen Schauspielers Alexander Prizkau vom Celler Schlosstheater, der 75 Minuten allein auf der Bühne das Stück bestreitet“, berichtet Will. Von großer Bedeutung war die Nachbesprechung mit den Schülern und dem Schauspieler, der Dramaturgin Mona vom Dahl und der Theaterpädagogin Aline Bosselmann über das Stück, das Thema Radikalisierung im Allgemeinen und im Speziellen über Salafismus. „Es konnten so die möglichen Ursachen, in den Gefährdungsbereich einer radikalen Gruppe hineinzurutschen, beleuchtet werden. Die salafistische Radikalisierung stand hierbei letztendlich als Platzhalter und hätte genauso gut eine rechts- oder linksorientierte Radikalisierung sein können“, erläutert Will.

Dr. Marcus Kröckel, Leiter des Kreisjugendamtes ergänzt: „Mir ist es wichtig, das Thema der Radikalisierung möglichst breit zu beleuchten. Das Theatergastspiel ist eine sehr gute Möglichkeit, über die Kunst zum Nachdenken anzuregen und im Anschluss entsprechende Fragestellungen mit den Jugendlichen zu diskutieren.“

Es wurde im Nachgespräch zudem darauf hingewiesen, wo Jugendliche im Bedarfsfall Beratung und Hilfe bekommen können. Aufgrund der hohen Nachfrage bietet die Kreisjugendpflege Ende Januar ein weiteres Gastspiel im Landkreis Peine an.


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