Trauriges Jubiläum: Attentat auf Dutschke jährt sich zum 50. Mal

von Nick Wenkel


Heute vor 50 Jahren wurde Rudi Dutschke niedergeschossen. Foto: Hans Peters / Anefo, Rudi Dutschke (1976), CC BY-SA 3.0
Heute vor 50 Jahren wurde Rudi Dutschke niedergeschossen. Foto: Hans Peters / Anefo, Rudi Dutschke (1976), CC BY-SA 3.0

Berlin/Peine. Es war der 11. April 1968: Rudi Dutschke, politischer Aktivist und Wortführer der Studentenbewegung der 1960er Jahre, befand sich vor dem Büro des Sozialistischen Deutschen Studentenbunds (SDS) auf dem Kurfürstendamm, als ihn plötzlich drei Pistolenkugeln in Kopf und Schulter trafen. Abgefeuert vom Peiner Rechtsextremisten Josef Bachmann.


Bachmann, der zwischenzeitlich in Peine lebte und auch hier Kontakt zu Neo-Nazis gehabt haben soll, flüchtete nach seiner Tat. Er verschanzte sich auf einer nahegelegenen Baustelle, wo er auf Beamte der Polizei zielte und so eigenen Aussagen zufolge von diesen erschossen werden wollte. In seinem Verhör legte der Peiner anschließend ein umfassendes Geständnis ab und zeigte keine Reue. Im Gegenteil: Mit Bedauern habe er im Anschluss seiner Tat festgestellt, das Dutschke noch lebe und er „hätte lieber eine Maschinenpistole kaufen sollen". Im Gefängnis nahm sich Bachmann nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen dann am 24. Februar 1970 das Leben.

Kontakt mit Dutschke


Nachdem Josef Bachmann wegen versuchten Mordes zu sieben Jahren Haft verurteilt wurde, nahm Rudi Dutschke brieflich Kontakt zu ihm auf. In diesen schrieb er, dass er „keinen persönlichen Groll" gegen Bachmann habe und es bedauerlich sei, dass Bachmann "am Kampf für die Befreiung nicht mehr teilnehmen" könnte.

Aktiv bis zum Tod


Rudi Dutschke, der sich über viele Monate Sprache und Gedächtnis wieder aneignen musste, ließ sich allerdings nicht von seinen politischen Aktivitäten abhalten. Er setzte seinen Kampf für die "Weltrevolution" fort und leitete unter anderem Podiumsdiskussionen, nahm Kontakt zu Atomkraftgegnern auf oder beteiligte sich am Wahlkampf der damals noch recht neugegründeten Partei „Bremer Grüne Liste". Dutschke verstarb am 24. Dezember 1979 im dänischen Aarhus. Er ertrank in seiner Badewanne infolge eines durch die Folgen des Attentats erlittenen epileptischen Anfalls.


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