Zwei Trickbetrüger erfolgreich: Polizei warnt vor dubiosen Anrufern

In zwei Fällen konnten die Betrüger Senioren um ihr Geld bringen. Die Polizei rät, misstrauisch zu bleiben.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Anke Donner

Peine. Am gestrigen Dienstag waren Betrüger leider gleich zweimal erfolgreich: In einem Fall wurde eine 92-jährige Peinerin von einem Betrüger angerufen, welcher sich als ihr Sohn ausgab. Er täuschte vor, einen Unfall gehabt zu haben und nun dringend Bargeld zu benötigen. Ein Bekannter würde vorbeikommen und das Geld abholen. Die Seniorin vertraute dem Anrufer und übergab zu einem späteren Zeitpunkt 10.000 Euro Bargeld an den vermeintlichen Bekannten. Ein weiterer Fall ereignete sich um 16:00 Uhr, als ein 75-jähriger Peiner von seiner angeblichen Tochter angerufen wurde. Auch hier wurde Bargeld gefordert, weil man einen Anwalt bezahlen müsse. Der Senior reagierte zunächst genau richtig und beendete das Telefonat, weil er erkannte, dass es sich nicht um seine richtige Tochter handelte. Als er kurze Zeit später einen Anruf von einem vermeintlichen LKA-Mitarbeiter erhielt, der ihn aufforderte, die Trickbetrügerin des ersten Telefonats mit dem LKA dingfest zu machen, fiel der Senior auf die Masche herein und verlor so mehrere tausend Euro. Dies berichtet die Polizei.


Zum genauen Tathergang:

Kurze Zeit später erhielt der Senior einen erneuten Anruf. Betrüger gaben sich dieses Mal als Mitarbeiter des Landeskriminalamtes Niedersachsen aus. Der Anrufer fragte, ob der Peiner vor kurzer Zeit einen Anruf von einer Frau erhalten habe. Dieses sei der Versuch eines Enkeltricks gewesen und man habe mit der Beendigung des Telefongespräches genau richtig reagiert. Der angebliche LKA-Mitarbeiter bat nun um Hilfe bei der Festnahme der Täter. Der 75-Jährige solle auf die Bargeld-Forderung eingehen, damit das LKA die vor Ort erscheinenden Täter auf frischer Tat festnehmen könne. Anschließend würde er sein Bargeld zurückerhalten. Der Peiner schenkte dem Anrufer Glauben und folgte
der Aufforderung. Es entstand ein Schaden in Höhe von mehreren Tausend Euro.

Tipps der Polizei:


- Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis.
- Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der
Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben. Wichtig: Lassen Sie den Besucher währenddessen vor
der abgesperrten Tür warten.
- Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie
Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht
erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann.
- Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
- Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die
jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
- Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahe
stehenden Personen.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen.
- Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.
- Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen,
Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.


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