Berlin. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat vor dem Start des Verkehrsgerichtstags in Goslar das Verhalten im Straßenverkehr von E-Scooter-Fahrern scharf kritisiert und eine Helmpflicht ins Spiel gebracht. Mit dem Aufsteigen auf den E-Scooter würden viele Verkehrsteilnehmer "grundlegendste Regeln des sicheren Miteinander im öffentlichen Verkehrsraum" ausblenden.
"Ampeln, Verkehrszeichen, Fahrtrichtungen: All dies scheint keine Rolle mehr zu spielen", sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der GdP, Michael Mertens, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Fahrer von E-Scootern würden "Wesenszüge der Anarchie in den Straßenverkehr" tragen. Der Gewerkschafter brachte eine Helmpflicht ins Spiel. Eine "Helmpflicht für die Benutzung von E-Scootern" müsse intensiv geprüft werden, so Mertens.
Alkoholkonsum spiele übergeordnete Rolle
Aus Zahlen der Unfallstatistik werde deutlich, dass Unfälle häufig durch die Nutzer selbst verursacht werden. "Alkoholkonsum und zum Beispiel das Fahren auf Gehwegen spielen dabei eine übergeordnete Rolle." Oft hätten Fahrer "hohe Alkoholpegel", sagte er. Viele der Nutzer schienen nicht zu wissen, dass für den E-Scooter die gleichen Alkoholgrenzwerte gelten wie beim Autofahren.
Die einfache Verfügbarkeit von E-Rollern suggeriere eine einfache Lösung für den Transport unter Alkoholeinfluss. Mertens beklagte mangelnde Ressourcen bei der Verkehrsüberwachung. "Das Risiko, beim Übertreten von Verkehrsregeln erwischt zu werden, ist hierzulande generell viel zu niedrig."
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