Helmstedt. Am Wochenende fanden die letzten Spiele der Fußballbundesligasaison statt. In diesem Rahmen berichtete die Polizei von einem Einsatz in einem Linienbus der Linie 380. Mit einem Aufgebot an Beamten habe man randalierende Fußballfans wieder zur Vernunft gebracht. Doch zu dem Vorfall gibt es sehr unterschiedliche Darstellungen. regionalHeute.de fragte nach.
Die Fans hätten im Bus geraucht, seien alkoholisiert gewesen und hätten den Bus vermüllt. So heißt es in der ursprünglichen Meldung der Polizei. Daraufhin habe man die Fangruppe dann unter polizeilicher Aufsicht den Bus aufräumen lassen.
In den Sozialen Medien wurde der Zwischenfall rege diskutiert. Während manche Leser vermutlich mit einer Portion Schadenfreude das Karma haben zuschlagen sehen, freuten sich andere Diskussionsteilnehmer darüber, dass "die Polizei endlich mal durchgreift", andere stritten sich darüber, welche Fans sich denn nun genau daneben benommen haben.
Es gab allerdings auch abwehrende Äußerungen, die Situation habe sich ganz anders abgespielt, der Einsatz sei sogar "vollkommen überzogen" gewesen, berichteten augenscheinliche Zeugen. Es habe sich lediglich um eine "Pinkelpause" gehandelt, für die der Linienbus länger hätte halten müssen.
Für unsere Redaktion Grund genug, noch einmal genauer nachzufragen, was denn nun den Tatsachen entspricht.
Das sagt das Verkehrsunternehmen
Der Bus war am Samstag gegen 19:50 Uhr in Grasleben unterwegs. Laut Polizei hat der Einsatz in der Vorsfelder Straße stattgefunden. Bei dem Bus habe es sich um ein Fahrzeug eines Subunternehmens der KVG Braunschweig gehandelt, berichtet das Unternehmen auf Anfrage.
Die KVG führte allerdings selbst eine Klärung herbei. Die Fahrerin, die den Bus fuhr, bestätigte, dass zwei Fahrgäste an der Haltestelle das Fahrzeug verlassen hätten und mehrere andere Fahrgäste die Tür blockiert hätten, um den Bus an seiner Weiterfahrt zu hindern. Zur Erklärung: Ein Fahren des Busses mit offener Tür ist technisch nicht möglich.
Daraufhin habe sie die Polizei gerufen und die KVG-Leitstelle verständigt. Die KVG stellte sich hinter die Fahrerin, es sei eine schwierige Situation für die Kollegin gewesen und sie habe sich nicht anders zu helfen gewusst, als die Polizei zu rufen.
Polizei bestätigt erneut das Vorgehen
Wir baten auch die Polizei um weitere Details zu dem Vorfall. Laut Protokoll habe es sich genau so abgespielt: Die Busfahrerin habe die Polizei gerufen, da sie sich weigerte, die auffälligen Personen weiter zu befördern. Diese seien alkoholisiert, aber ansprechbar gewesen.
Bei Eintreffen der Polizei hätten leere Bierdosen im Bus gelegen. Deswegen seien die Personen durch die eingesetzten Beamten aufgefordert worden, zunächst den Bus zu verlassen und dann die Bierdosen mitzunehmen. Dem seien die Fans ohne Widerspruch nachgekommen. Außerdem fügt die Polizei hinzu: Die Gruppe habe sich dabei friedlich verhalten.
Im Einsatz waren Polizeibeamte des Polizeikommissariats Helmstedt, des Polizeikommissariats Schöningen und des Autobahnpolizeikommissariats Braunschweig.
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