Region. Nach dem Abbruch der Tarifverhandlung zwischen real und ver.di erhöht die Gewerkschaft den Druck: Die 400 Beschäftigten der Märkte in Braunschweig (Hamburger Straße, Berliner Straße, Otto von Guerickestraße), Helmstedt und Goslar werden am heutigen Freitag und am morgigen Sonnabend zu jeweils ganztätigen Streiks aufgerufen.
„Die Kollegen haben jahrelang finanzielle Einschnitte hingenommen, um zur Sanierung des Unternehmens beizutragen. Jetzt müssen sie erleben, wie sich real der Tarifbindung mit ver.di vollständig entzieht und gleichzeitig unzumutbare Gehaltskürzungen ausruft – das Maß ist voll“, wirdFachsekretär Eberhard Buschbom-Helmke in einer Pressemitteilung von ver.di zitiert. „Tarifflucht darf sich nicht lohnen“, heißt auch die Kundgebung am heutigen Freitag, die um 10 Uhr in Braunschweig am Schlossplatz beginnt. Dort reden unter anderem der SPD-Bundestagsabgeordnete Falko Mohrs und die ver.di-Fachbereichsleiterin Sabine Gatz.
„Nur die Personaleinsparungen im Kopf"
Der Streik in der Region ist Teil einer bundesweiten Welle. ver.di will eigenen Angaben so erreichen, dass real mit der Gewerkschaft über den Abschluss eines neuen Tarifvertrags verhandelt. „Die Tarifflucht des Unternehmens in den Billig-Tarif der Pseudo-Gewerkschaft DHV, der so gut wie keine Mitglieder bei real hat, würde Neubeschäftigte vielfach zu Hartz IV-Aufstockern machen und führe direkt in die Altersarmut, macht Buschbom-Helmke deutlich", schreibt ver.di. Der DHV-Tarif sehe demnach Gehaltskürzungen von bis zu einem Viertel vor. „Das Management hat offenbar nur die Personaleinsparungen im Kopf – und den Verkauf der Märkte", so der Gewerkschaftssekretär. Der Metro-Konzern hatte angekündigt, bundesweit 280 SB-Warenhäuser loswerden zu wollen.
Ärger um Eröffnung der Markthalle
Es ist nicht das erste Mal, dass ver.di den real-Konzern anzählt. Die Gewerkschaft prangerte erst kürzlich die Arbeitsbedingungen der Einzelhandelskette an und bezog sich dabei auch auf die neue Markthalle in Braunschweig. real vermutete hinter den Aussagen eine Retourkutsche infolge des kürzlich beendeten Tarifvertrags mit der Gewerkschaft.
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