Regionalfenster soll Klarheit schaffen

von Andreas Molau


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Das Regionalfenster soll seit Anfang des Jahres Klarheit schaffen, woher ein Produkt kommt. Eine Zwischenbilanz.


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Ich habe sie noch nicht gesehen. Aber es muss sie wohl geben. Regionalfenster sollen seit Anfang des Jahres über regionale Produkte informieren. Mit dem Label wollte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft dafür sorgen, dass Verbraucher wirklich sehen könne, ob etwas tatsächlich aus der Region kommt, oder ob damit vor allem Imagepflege betrieben wird. Die Voraussetzungen um das Label zu bekommen sind klar und deutlich. Die Region muss eindeutig benannt werden. Die erste Hauptzutat muss zu 100 % hiesig angebaut sein. Bei zusammengesetzten Produkten wird die Gesamtsumme aller regionalen Rohstoffe mit einer Prozentzahl ausgewiesen. Schließlich muss erkennbar sein, wo die Verarbeitung stattgefunden hat. Wo zum Beispiel Futter für die Tiere bezogen wurde, kann angegeben werden, muss aber nicht. Man fragt sich: Warum verzichtet man darauf?

Ambitionierte Ziele für das Regionalfenster

2.400 Produkte sollen bislang registriert worden sein. Das ist nicht gerade viel. Das Regionalfenster ist ein freiwilliges Zeichen, das vom gleichnamigen Trägerverein nach gründlicher Kontrolle vergeben wird. Ernährungsminister Christian Schmidt (CSU) möchte die Zahl der Registrierungen im kommenden Jahr auf 5.000 hochschrauben. Eine einheitliche Vorgehensweise wäre sicher sinnvoll. Allerdings sollte das Ernährungsministerium dann auch endlich dafür sorgen, dass irreführende Bezeichnungen, die Heimatnähe nur vorgaukeln, nicht mehr erlaubt sind. Verwirrung ist im Lebensmittelsektor leider ohnehin Programm.

Gestiegenes Bewusstsein der Verbraucher

Da gibt es Ziegenkäse, der vor allem aus Kuhmilch besteht. Geflügelwurst mit Schweinefleisch. Alkoholfreies Bier kann durchaus 0,5 % Alkohol enthalten. Solche Lebensmittelklarheit fordern Verbraucherschützer seit Langem. Deutlich jedenfalls ist das gestiegene Bewusstsein der Verbraucher. Anlässlich der Grünen Woche in diesem Jahr hatte Schmidt die Ergebnisse einer Verbraucherbefragung von TNS Emnid vorgelegt. Danach legen 57 % der Befragten »häufig« Wert auf die Herkunft von Lebensmitteln. Bei Frauen waren es sogar 64 %. Insofern dürfte das Regionalfenster eine gute Maßnahme darstellen. Erfolgreich wird es aber erst sein, wenn es flächendeckend durchgesetzt ist.

Weitere Infos zum Regionalfenster gibt es beim Trägerverein oder beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.


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