Region. Am gestrigen Donnerstag hat die Verbandsversammlung des Regionalverbandes Großraum Braunschweig den Haushalt 2024 beschlossen. Das Jahr 2024 werde richtungsweisend für den ÖPNV und den Ausbau der Erneuerbaren Energien, heißt es in einer Pressemitteilung am heutigen Freitag.
Die Verbandsversammlung habe den Gesamthaushalt den Regionalverbands Großraum Braunschweig mit einem Volumen von erstmals mehr als 200 Millionen Euro beschlossen. „Der Regionalverband ist für 2024 solide aufgestellt und wird wieder den Großteil der Mittel für die Bestellung der Verkehrsleistungen im Bahn- und Busbereich aufbringen. Wir können im kommenden Jahr die Angebote sichern und gleichzeitig in bestehende und neue Mobilitätsprojekte investieren. Allerdings müssen wir dafür unsere Rücklagen nutzen“, führt Verbandsvorsitzender Detlef Tanke aus.
Das Jahr wird richtungsweisend
„2024 wird ein richtungsweisendes Jahr für den Regionalverband werden. Sowohl beim Ausbau der Infrastruktur als auch bei der Umstellung auf klimaneutrale Antriebe werden wir wichtige Projekte fertigstellen und neue aufsetzen. Wir werden weiter in die in Digitalisierung und Qualitätsverbesserung des ÖPNV investieren“, betont Verbandsdirektor Ralf Sygusch.
Ein besonderes Augenmerk lege der Verband auf das durch Bund und Land eingeführte Deutschland- Ticket. Der ÖPNV - als Kernelement einer Mobilitätswende - habe mit dem Ticket einen neuen Impuls bekommen. „Nun brauchen wir Planungssicherheit, wie das Deutschlandticket und darauf aufbauende Ticketangebote dauerhaft finanziert werden können. Auch um die Transformation des ÖPNV insgesamt realisieren zu können, muss eine langfristige Finanzierungsstrategie entwickelt werden, ansonsten wird es schwierig, das geplante Angebot in den kommenden Jahren aufrecht zu halten“, betonen Sygusch und Tanke.
Meilenstein Weddeler Schleife
Der Regionalverband plane für den ÖPNV in der Region Ausgaben in Höhe von 192 Millionen ein. In diesen Mitteln sind die betrieblichen Leistungen – also alle Angebote auf Schiene und Straße – sowie die Maßnahmen in Infrastruktur und damit in die Verbesserung der Nutzungs- und Aufenthaltsqualität enthalten. Ein Meilenstein für die Region werde in 2024 die Fertigstellung des zweiten Gleises auf der Weddeler Schleife sein. Ab 24. März werden die enno-Züge zwischen den Oberzentren Braunschweig und Wolfsburg im Halbstundentakt fahren – von montags bis sonntags.
flexo soll ausgeweitet werden
Beim Umstieg auf klimaneutrale Antriebe auf bisher dieselbetriebenen Strecken starte der Verband konkret mit der Ausschreibung und Beschaffung von elektrischen und batterieelektrischen Zügen sowie der Vergabe von Planungsleistungen für die Infrastruktur und den Betrieb. Die On-Demand-Angebote „flexo“ werden in den bestehenden Gebieten fortgeführt. Darüber hinaus sollen neue Gebiete mit dem flexiblen, auf Bestellung-Angebot erschlossen werden. Der Regionalverband werde die Kosten im nächsten Jahr zu 50 Prozent übernehmen. Kommunen und Verbandwürden weiterhin hoffen, dass das Land Niedersachsen solche flexiblen Angebote finanziell unterstützt. Erfreulich hätten sich die Fahrgastzahlen zum Jahresende entwickelt. Sie hätten erstmals im Durchschnitt bei mehr als 4.000 Fahrgästen pro Woche über alle bestehenden Gebiete hinweg gelegen und insgesamt bei mehr als 200.000 Fahrgästen.
30-Euro-Monatskarte für 2024 gesichert
Gesichert habe die Politik die regionale 30-Euro-Monatskarte für Schüler, Azubis, Freiwilligendienstler bis zum Schuljahresende im Juli 2024. Danach soll eine landesweite Lösung gefunden sein. Mit den rund 3 Millionen Euro, die für Regionalentwicklung im Jahr 2024 zur Verfügung stehen, werden unter anderem der neue Plan für die Erreichung der Flächenziele in der Windenergie erstellt, ebenso die Projekte aus den Themen Erneuerbare Energien, Hochwasserschutz, Klimafolgenanpassung und Siedlungsentwicklung sowie die damit verbundenen gutachterlichen Beratungen. Für die Umsetzung von Projekten zur Blau-Grünen Infrastruktur sind jährlich 1 Million Euro Fördermittel des Bundes veranschlagt. „Auch das Projekt Zukunftsregion SüdOstNiedersachsen nimmt weiter Fahrt auf und schafft Strukturen, um in unserer Region Projekte in den Themenfeldern Energie, Flächen- und Wassernutzung sowie Innovation- und Transformationsmanagement anzuschieben,“ erläutert der Verbandsdirektor.
Der Regionalverband
Der Regionalverband finanziert sich im Bereich des ÖPNV ganz überwiegend aus sogenannten Regionalisierungsmitteln des Bundes, die dem Verband durch das Land über das Niedersächsische Nahverkehrsgesetz zur Verfügung gestellt werden sowie aus Finanzmitteln der Verbandsglieder. Weitere Einnahmen erzielt der Verband für die Erledigung von Dienstleistungen für die Kommunen oder im Zuge der Generierung von Fördermitteln. Über seine Aufgaben und die Haushaltsmittel entscheidet die Verbandsversammlung, die aus Mitgliedern der kreisfreien Städte und Landkreise besteht.
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