Ritter-Sport verteidigt Russland-Geschäft

Ritter-Sport-Chef Andreas Ronken verteidigt seine Entscheidung, trotz des Angriffs auf die Ukraine weiter Schokolade nach Russland zu liefern.

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Blick über Moskau mit Moskwa im Hintergrund (Archiv)
Blick über Moskau mit Moskwa im Hintergrund (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Waldenbuch. Ritter-Sport-Chef Andreas Ronken verteidigt seine Entscheidung, trotz des Angriffs auf die Ukraine weiter Schokolade nach Russland zu liefern. "Unsere Entscheidung war richtig, und ich würde sie wieder genauso treffen", sagte er dem Nachrichtenmagazin Focus.


"Dieser Fall zeigt das Dilemma zwischen Haltung und Verantwortung. Russland ist unser zweitgrößter Markt. Wenn wir da rausgegangen wären, hätten wir 200 Leute am Standort Waldenbuch freistellen müssen", so Ronken. Der Krieg werde "nicht über Nahrungsmittelrestriktionen gewonnen". Seit Beginn des Ukraine-Krieges spendet das Familienunternehmen aus Waldenbuch die Gewinne aus seinem Russlandgeschäft an die Ukraine-Hilfe, 2023 sollen es knapp eine Million Euro gewesen sein.

Ronken sieht den deutschen Mittelstand nicht nur im Fall Ukraine geopolitisch stärker gefordert als früher: "Wir können uns als Mittelständler definitiv nicht mehr unpolitisch aus allem raushalten. Das gleiche Thema haben wir vielleicht bald mit China." Er könne aber "nicht nur Länder beliefern, die sich zu hundert Prozent unserer Moral entsprechend verhalten", sagte Ronken dem Focus.

Von der deutschen Politik wünscht sich der Chef des Schokoladenherstellers "weniger schnacken, einfach machen". Auf fast allen politisch und gesellschaftlich wichtigen Feldern fehle der Reformwille, von Bildung über Fachkräftemangel bis zum Bürokratieabbau: "Für die Energiewende sind wir zu blöd. Digitalisierung bekommen wir auch nicht hin. Wir brauchen offensichtlich erst einen Wohlstandsverlust, bevor wir diesen Riesenreformstau angehen."


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