Salzgitter erhält 5,35 Millionen Euro aus Integrationsfonds des Landes

Die Stadt Salzgitter hat vom Amt für regionale Landesentwicklung eine Bewilligung für Fördermittel in Höhe von rund 5,35 Millionen Euro aus dem Integrationsfonds des Landes Niedersachsen erhalten.

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Symbolfoto. | Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. Die Stadt Salzgitter hat vom Amt für regionale Landesentwicklung eine Bewilligung für Fördermittel in Höhe von rund 5,35 Millionen Euro aus dem Integrationsfonds des Landes Niedersachsen erhalten. Diese Mittel sollen eingesetzt werden, um verschiedene Projekte zu unterstützen, die die Integration von geflüchteten und zugewanderten Menschen fördern, berichtet die Stadt in einer Pressemitteilung am heutigen Mittwoch.


Oberbürgermeister Frank Klingebiel betont: „Das Thema Integration ist in Salzgitter schon lange von zentraler Bedeutung ist, und zwar nicht erst seit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. „Integration ist eine stetig wachsende und dauerhafte Herausforderung, die wir nur mit der finanziellen Unterstützung des Landes bewältigen können. Ich freue mich sehr, dass wir mit den Fördermitteln aus dem Integrationsfonds auch die Sanierung des Gymnasiums am Fredenberg, ein wichtiges Bauprojekt, realisieren können.“

Förderung ist klares Zeichen


Salzgitters Verwaltung habe im Auftrag des Oberbürgermeisters wiederholt die finanzielle Förderung strategisch wichtiger Integrationsprojekte beantragt und erneut positiv beschieden bekommen. Klingebiels Engagement und strategische Planung hätten maßgeblich dazu beigetragen, dass die Stadt auch in diesem Jahr erhebliche Fördermittel erhalten hat. „Diese Förderung ist ein klares Zeichen dafür, dass unsere kontinuierlichen Bemühungen auf Landesebene anerkannt werden. Der Integrationsfonds von zehn Millionen Euro pro Jahr, den ich 2017 mit unserem Ministerpräsidenten Stephan Weil verhandelt habe und auf den alle ähnlich wie Salzgitter betroffenen Kommunen zugreifen können, erweist sich als nachhaltige und notwendige Unterstützung des Landes Niedersachsen.“

Fast 4 Millionen für Gymnasium am Fredenberg


Mit 3,94 Millionen Euro entfalle der größte Teil der Fördersumme auf das Gymnasium am Fredenberg in Salzgitter-Lebenstedt. Dort soll bis Ende 2026 die Sanierung des „Turms 0“ sowie die Errichtung einer Schulmensa erfolgen. Oberbürgermeister Klingebiel unterstreicht die Bedeutung der Unterstützung weiterführender Schulen: „Die Schulen in Lebenstedt haben traditionell einen höheren Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund und leisten daher wertvolle Integrationsarbeit. Das Gymnasium am Fredenberg steht vor besonderen Herausforderungen im Schulalltag. Viele Kinder kommen ohne Frühstück in die Schule und haben keine Möglichkeit, ein Mittagessen einzunehmen. Eine eigene Mensa würde es der Schule ermöglichen, den Kindern einen geregelten Tagesablauf und ein sicheres Mittagessen zu bieten.“

194.000 Euro für das Projekt „Erweiterung Streetwork“


Neben der Sanierung des Gymnasiums sollen auch andere Projekte gefördert werden. So erhalte das Projekt „Erweiterung Streetwork“ 194.300 Euro. Dieses Projekt ziele darauf ab, intensive Beziehungsarbeit mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund und Fluchterfahrung zu leisten. Ziel sei es, Zugang zu den Jugendlichen zu finden, die von anderen Hilfs- und Unterstützungsangeboten nicht erreicht werden.

Weitere Projekte


„Kontorsarbeit, Wir sind Quartier“ wird mit 154.100 Euro gefördert. Im Zusammenhang mit den Auswirkungen des verstärkten Flüchtlingszuzuges erfordere die Soziale Arbeit vor Ort verstärkt die Nutzung von Ressourcen und Strukturen im Wohnquartier. Ziel sei die Gestaltung eines inklusiven Stadtteils durch Informieren, Koordinieren und Vernetzen. Die Bewohnerinnen und Bewohner sollen so aktiver und wichtiger Teil der Umsetzung von Ideen und Vorschlägen werden .

Ein weiteres Projekt, das mit 56.300 Euro gefördert wird, ist „Gemeinsam im Quartier: Sprachförderung für Frauen mit Migrationshintergrund“. Im Rahmen des Projektes sollen Sprachanbahnungskurse für Frauen mit Migrationshintergrund angeboten werden, um diesen die Integration zu erleichtern. Die Kurse werden niederschwellig in den Wohnquartieren angeboten und richten sich überwiegend an muslimische Migrantinnen, die oft Türkisch, Kurdisch, Tunesisch, Albanisch, Serbisch oder Arabisch als Muttersprache haben.

Auch der Bereich Schulsozialarbeit wird mit Mitteln aus dem Integrationsfonds in Höhe von rund 424.100 Euro gefördert. Die kommunale Schulsozialarbeit an Grundschulen und der IGS stellt für zahlreiche Familien mit Fluchthintergrund ein verlässliches und kontinuierliches Unterstützungsangebot dar. Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) der Stadt Salzgitter wird ebenfalls mit 300.000 Euro unterstützt, um präventive Maßnahmen zu verstärken.

Die Diakonie im Braunschweiger Land gGmbH – Kreisstelle Salzgitter erhält 130.000 Euro, um Integrationsangebote im Stadtteiltreff „Start.Punkt.Salzgitter“ in Lebenstedt sowie in der Ost- und Westsiedlung in Salzgitter-Bad fortzusetzen. Das SOS-Mütterzentrum wird mit 63.600 Euro bei der Umsetzung niedrigschwelliger Projekte zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund gefördert. Der AWO-Kreisverband Salzgitter-Wolfenbüttel wird mit 83.200 Euro für ein Projekt zur Integration von Geflüchteten und Zugewanderten im Ortsteil Fredenberg sowie im Quartier Suthwiesenstraße unterstützt.

Der Integrationsfonds


Seit 2017 fördert der Integrationsfonds des Landes Niedersachsen Projekte, die die Stadtgesellschaft bei der Bewältigung der vielfältigen Herausforderungen durch die Zuwanderung von geflüchteten Menschen unterstützen. Die Stadt Salzgitter gehört seitdem durchgängig zu den antragsberechtigten niedersächsischen Kommunen. Sie konnte deshalb viele Projekte umsetzen und erfolgreiche Ansätze über die Jahre weiterentwickeln. Insgesamt wurden bis heute über 36 Millionen Euro aus dem Integrationsfonds für die Integration Geflüchteter in Salzgitter bereitgestellt.

Oberbürgermeister Klingebiel mahnt jedoch erneut an, dass die finanzielle Unterstützung des Bundes und des Landes Niedersachsen auch in Zukunft notwendig sein wird. „Wir als Kommunen müssen handlungsfähig sein, weil nur wir den sozialen Frieden in unserer Stadtgesellschaft vor Ort sichern können. Eine weitere finanzielle Unterstützung bzw. sogar die Erweiterung dieser ist daher unabdingbar,“ betont er.


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