Ärger über Taubendreck in der Creteilpassage - Das sagt die Stadt

Der Boden ist verschmiert mit Kot. Die Ladenbesitzer finden den Anblick nicht sehr einladend. Doch was wird unternommen gegen den Taubendreck?

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Alles Gute kommt von oben? In diesem Falle wohl eher nicht...
Alles Gute kommt von oben? In diesem Falle wohl eher nicht... | Foto: sz-pa/RK

Salzgitter. Es ist kein schöner Anblick in der Creteilpassage: der Boden unter der überdachten Einkaufsmeile in Lebenstedt ist zugekotet und verschmiert. Schuld daran sind die Tauben, die die gläserne Überdachung als Unterschlupf auserkoren haben. Auf den Gerüststangen sitzen sie über den Köpfen der Passanten und lassen regelmäßig ihren Abwurf fallen. Dies auch zum Ärger der Ladenbesitzer, die die Attraktivität ihres Standortes schwinden sehen.



Immer wieder werden die Waren auf den Ständern beschmiert. Einzelne Ladenbesitzer hätten schon Sonnenschirme gegen den Angriff von oben aufgestellt. Andere bieten ihre Waren nur noch in den Läden an, auch wenn die Überdachung eigentlich eine wetterunabhängige Präsentation vor den Verkaufsräumen erlauben würde. "28 Tauben, nur auf der einen Seite", zählte eine der Betroffenen. Und die Tiere kämen teilweise sogar in die Läden.

Früher sei das nicht so schlimm gewesen, aber seit einigen Monaten seien die Tiere überall. Und verteilten dann natürlich auch ihren Dreck. Bei den Besuchern käme das nicht sehr gut an. Eine Besitzerin erzählte, dass sie in ihrem Bekleidungsgeschäft häufig auch Kunden von außerhalb begrüßen dürfte. Diese würden mittlerweile allerdings die Nase rümpfen. "So schlimm hat es noch nie ausgesehen". Die Leute würden schon gar nicht mehr in die Passage kommen. Dabei versuche man alles, dass die Stadt schön aussieht. Doch nun sei es nur noch schrecklich.

Die Ladenbesitzer müssten bislang alles selbst reinigen. Man hätte sich auch bereits an die Stadt gewandt, bislang aber ohne Erfolg. regionalHeute.de fragte deshalb bei der Verwaltung nach.

Das sagt die Stadt


In vielen deutschen Städten seien vor allem in den Innenstädten Taubenschwärme zu beobachten, die derartige Verunreinigungen verursachen, erklärt die Stadt. Das treffe auch auf die Innenstadt von Salzgitter-Lebenstedt zu. Der Städtische Regiebetrieb (SRB) entferne den Taubenkot entweder mit der Kehrmaschine selbst oder ließe diesen von einer professionellen Firma mit Spezialgeräten entfernen. Die Reinigung der Creteil-Passage erfolge regelmäßig durch den SRB. Aufgrund der Witterung sei im Winter eine Nassreinigung mit der Kehrmaschine in diesem Bereich jedoch nur eingeschränkt möglich, so dass der angetrocknete Taubenkot nun mit erhöhtem Aufwand entfernt werden müsse. Hierzu werde zeitnah der Einsatz einer Spezialfirma beauftragt, verspricht die Stadt.

Damit die Tauben sich nicht dauerhaft in der Innenstadt aufhalten, lässt der SRB ebenfalls regelmäßig Tauben-Spikes (Metallstifte auf Folie) an Problemstellen (Vordächer/Pavillons/Lampen) montieren und erneuern.

Tiere weglocken


Zudem betreibe der Verein „Stark für Tiere“ seit längerer Zeit in Abstimmung mit der Stadtverwaltung ein kontrolliertes Füttern der Stadttauben in Lebenstedt an vier vorgegebenen Standorten.

Diese kontrollierte Fütterung verfolgt mehrere Ziele: zum einen gewöhnten sich die Tauben an die Fütterungsstellen und könnten so zu Schwärmen zusammengefasst und aus der Innenstadt gelockt werden. "Sie sollen dann – ähnlich wie in anderen Städten – in Taubenschlägen oder –container einziehen", erklärt die Stadt. Hierzu suchen Stadtverwaltung und der Verein „Stark für Tiere“ noch geeignete Standorte.

Zum anderen habe dieses kontrollierte Füttern zu einer deutlich verringerten Anzahl kranker und geschwächter Tauben in der Innenstadt und damit zu einer Verringerung des Tierleides geführt.

Nicht füttern!


In diesem Zusammenhang weist die Stadt auf das grundsätzlich bestehende generelle Fütterungsverbot von Tauben gemäß Gefahrenabwehrverordnung hin. Dazu betont der Betriebsleiter des Städtischen Regiebetriebes Dietrich Leptien: „Wenn Tauben aus falsch verstandenem Mitleid gefüttert werden, fühlen diese sich angelockt und verursachen durch ihren Kot noch weitere Verunreinigungen. Meine Bitte an die Bürgerinnen und Bürger ist deswegen, Tauben in der Innenstadt auf keinen Fall zu füttern.“


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